Duisburg. Kulturdezernent Thomas Krützberg beschreibt das Traumzeit-Festival 2013 als großen Erfolg. Mit der Auflage 2014 will er den Erfolg noch toppen. Das extrem umgebaute Programm soll das Traumzeit-Festival dabei von anderen Festivals deutlich abgrenzen. Es lebt vor allem von der Vielfalt.
30 Bands an drei Abenden, pro Abend mindestens ein bekannter Name: Mit diesem Konzept zielte das Festival Traumzeit 2013 auf das jüngere Publikum. Das mit 5100 verkauften Karten und dem Rekord von 21.000 Besuchern „ein Erfolgsjahr“ gewesen sei, so Kulturdezernent Thomas Krützberg. „Das gilt es, dieses Jahr zu toppen“. Er sei sicher, dass auch die Traumzeit 2014 vom 20. bis 22. Juli im Landschaftspark Nord angesichts des „wunderbaren Programms“ ein Erfolg werde.
„Wir haben gespart, aber nicht am Programm“, so Festivalleiter Frank Jebavy. Die Headliner sind am Freitag MIA., die vom neuen Sponsor Wirtschaftsbetriebe Duisburg in der Kraftzentrale präsentiert werden. Die Band um Sängerin Mieze Katz, die aktuell in der Jury von DSDS sitzt, sei eine „Wundertüte“, so Jebavy, kontinuierlich nur in der Veränderung. In diesem Jahr erscheint das sechste Album, und ein grandioser Auftritt sei garantiert. Mit Judith Holofernes hat der Freitag zudem in der Gießhalle eine bekannte Stimme. Die Frontfrau der seit 2011 pausierenden Band „Wir sind Helden“ hat die Soloplatte „Ein leichtes Schwert“ aufgenommen und kommt mit sechsköpfiger Band nach Duisburg.
ZAZ, Kitty, Daisy & Lewis und Co. geben Vollgas
Zurück in die 50er Jahre geht es mit Retro-Pop-Band „Kitty, Daisy & Lewis“ am Samstag. Die drei Geschwister aus London bauen auf Rock’n’Roll, Jump Blues und Rhythm and Blues, dazu kommen Swing, Western und Ska. Ein Wiedersehen gibt es an diesem Abend mit „The Notwist“, die bereits vor vier Jahren bei der Traumzeit gespielt haben. Die Indie-Band aus Weilheim, die auf allen großen Festivals in Europa spielt, verbindet auf der aktuellen CD „Close to the Glass“ jazzartige Passagen, Lärmgewitter, akustische Elemente und Elektronik.
Mit ZAZ präsentiert die Sparkasse die Top-Band am Sonntagabend. Die Sängerin wechselt zwischen Jazz, Soul, Blues, Chanson und Pop, dazu kommt ein wenig Gipsy-Swing. Die 2005 gegründete Indie-Band „The War on Drugs“ wird zur Zeit sowohl in den USA als auch in Europa für ihre CD „Lost in the Dream“ gefeiert. Jebavys persönlicher Favorit am Sonntag ist die New-York-Kopenhagener Combo „Reverend Shine Snake Oil Company“, die auf der Gasometer-Bühne spielt. Hier gilt wieder: umsonst und draußen. Am Samstagmittag feiert hier auch „Euro Rock“ das 20-jährige Bestehen, die von Peter Bursch betreute Seminar- und Festivalreihe. Am Sonntagmittag steht die Bigband der Musikschule auf der Open-Air-Bühne.
Programm soll Traumzeit von anderen Festivals abgrenzen
„Wir haben das Programm schon extrem umgebaut“, sagt Marcus Kalbitzer, der fürs Booking zuständig ist: Die Marke Traumzeit werde neu aufgebaut, damit sich das Festival von denen in der Umgebung deutlich unterscheide.
Außerdem am Samstag dabei: Der in Berlin lebende Pianist Nils Frahm, der von der Klassik kommt und Improvisation mit elektronischen Sounds mischt; Marcus Wiebusch, Ex-Frontmann von „Kettcar“, der seine erste Solo-Platte „Konfetti“ mit eigenen Texten gemacht hat, und Songwriter-Gruppe „Die Höchste Eisenban“.
Campen ist auch möglich
Am Samstag kommen „Bonaparte“ aus Berlin, deren Musik ebenso energiegeladen ist wie die Performance, die Mestizorock-Band „Panteón Rococó“, der Songwriter Hauschka und die Sängerin Kat Frankie. Am Sonntag sind die Belgierin Selah Sue, die schon mit Amy Winehouse verglichen wird, und die Band Dear Reader um die südafrikanische Sängerin Cherilyn MacNeil mit dabei, die mit ihrer CD „Rivonia“ auch in die Geschichte des Landes blicken.
Campen können Besucher auf dem Steinhallenplatz im Landschaftspark, der über eine Rasenfläche für Zelte und festen Boden für Wohnmobile verfügt. Dusche und Toiletten sind vorhanden.