Duisburg. Tim Isfort, der ehemaliger Leiter der Traumzeit, verklagt die Duisburg Marketing GmbH auf 23.800 Euro. Die DMG zahlte Isfort nur bis Dezember 2011 Honorar. Sein Anwalt geht aber davon aus, dass ihm dieses auch noch für die ersten sechs Monate 2012 zusteht.
Für Fans der Traumzeit war 2012 ein böses Jahr. Nachdem der Hauptsponsor RWE sich zurückgezogen hatte, gab es kein Festival im Landschaftspark. Noch schlechter dürfte sich Tim Isfort, künstlerischer Leiter der Traumzeit, gefühlt haben. Im Zusammenhang mit dem Ende seiner Tätigkeit verklagt er die Duisburg Marketing GmbH auf 23.800 Euro.
Ein verwickelter Fall, denn es ist nicht einmal klar, auf welcher Grundlage Isfort eigentlich zuletzt für die DMG arbeitete. 2009 wurde er künstlerischer Leiter des Traumzeit-Festivals. 40.000 Euro plus Mehrwertsteuer betrug sein Honorar, das für zwei Jahre bis zum 31. Dezember 2010 vereinbart wurde.
"Das wird schon irgendwie weiter gehen"
Der Vertrag beinhaltete eine Möglichkeit zur Verlängerung - unter der Voraussetzung, dass die Finanzierung des Festivals gesichert sei. Doch daran hakte es. Weil die Finanzierung eben nicht gesichert war, machte die DMG innerhalb der vorgesehenen Frist keinen Gebrauch von der Verlängerung, die schriftlich hätte verkündet werden müssen. Und es gab auch keinen neuen Vertrag, als um die Jahreswende 2010/11 klar wurde, dass es doch noch mindestens eine weitere Traumzeit geben würde. Isfort machte weiter, leitete das Festival 2011 und wurde bis Dezember bezahlt. Sein Anwalt geht nun davon aus, dass die DMG unter Berücksichtigung von Kündigungsfristen mindestens noch für die ersten sechs Monate 2012 Honorar zahlen muss.
„Ich habe gedacht, das wird schon irgendwie weiter gehen“, berichtete der Kläger gestern vor der 4. Zivilkammer des Landgerichts. Es sei ihm gegenüber nie eindeutig erklärt worden, dass seine Beschäftigung Ende 2011 ende.
"Alles andere als eindeutig"
Uwe Gerste, Geschäftsführer der DMG, sieht das anders: „Es war immer klar, dass Herr Isfort nur so lange tätig sein kann, wie das Festival finanziert ist.“ Ende 2011 habe man Isfort deshalb auch alle Dienstreisen gestrichen, weitere Vertragsabschlüsse mit Künstlern verboten und ihn dazu aufgefordert, die Schlussabrechnung zu machen.
Ähnlich sah das auch die Riege der Zeugen, zu der der damalige DMG-Mitgeschäftsführer und Kulturdezernent Karl Janssen und DMG-Prokurist Ralf Winkels gehörten. Frank Jebavy, Leiter des Festivalbüros und zuständig für die Vertragsgestaltung, räumte ein, dass man bis zuletzt hoffte, andere Sponsoren für die Traumzeit 2012 zu finden.
Die Parteien sahen ihre jeweilige Position am Ende der dreistündigen Beweisaufnahme bestätigt. „Alles andere als eindeutig“, lautete dagegen das Fazit der Richterin. In drei Wochen wird sie ein Urteil sprechen - oder verkünden, dass weiter Beweis erhoben werden muss.