Duisburg. Die Arbeitsbelastung in städtischen Kitas bleibt der Dauerbrenner in Duisburg. Aktuell habe der Krankenstand im Schnitt bei 20 Prozent gelegen, sagen die Personalräte Gudrun Teubert und Klaus Zelazynski. Sie fordern mehr Springer zur Entlastung.

Gut die Hälfte der 1100 Beschäftigten im Erziehungs-Dienst wollte den neuen Jugendamts-Chef Holger Pethke mal persönlich erleben und kam zur Teil-Personalversammlung in die Glückauf-Halle. Inhaltlich hatte sich wenig getan - man hätte auch die Rede vom Vorjahr halten können, erzählten die freigestellten Personalräte Klaus Zelazynski und Gudrun Treubert. Arbeitsbelastung ist und bleibt das große Thema.

Über 200 Kinder führen derzeit stadtweit zu überbelegten Gruppen, sagt Treubert. Das Gesetz erlaube zwar in Ausnahmen zwei Kinder mehr, in manchen Kitas seien es aber sogar drei. Abgesehen von organisatorischen Problemen sei auch der erzieherische Auftrag eine Herausforderung, weil Kinder immer weniger mitbringen würden. „Die Kitas sind nicht mehr familienergänzend, sondern familienersetzend“, sagt Zelazynski.

2013 habe der Krankenstand im Schnitt bei 20 Prozent gelegen, da könnten die 42 Springer nicht viel ausrichten. Die beiden Gewerkschafter fordern daher für jede der 70 städtischen Einrichtungen einen festen Springer. Zusätzlich anstehende Projekte etwa zum Qualitäts-Management machen den Gewerkschaftern Sorge: „Bei 35-Stunden-Betreuungszeiten kommt man mit den Kindern und geht mit den Kindern“, sagt Treubert. Da bleibe kaum Zeit für Absprachen mit den Kollegen, Verwaltungskram werde oft zu Hause erledigt. Und Pethke? „Er will was bewegen“, zitieren sie ihn.