Duisburg. „Auf Augenhöhe“ heißt eine Ausstellung mit 70 Porträts, die der Duisburger Fotograf Friedhelm Krischer angefertigt hat. Die ungewöhnliche Aktion soll ein Bekenntnis für Duisburg sein, nach dem Motto: Duisburg zeigt sein starkes Gesicht. Die Ausstellung in der Cubus Kunsthalle wurde Donnerstagabend eröffnet.
70 Gesichter, markante, authentische und selbstbewusste Blicke auf Augenhöhe, großformatige Porträts, die aus einem schwarzen Nichts schauen. Das soll ein Bekenntnis sein. Für Duisburg. Am Donnerstagabend fand ein bemerkenswertes Projekt des Duisburger Fotografen Friedhelm Krischer in der Cubus-Kunsthalle mit einer Ausstellungseröffnung nach einjähriger Arbeit sein ebenso bemerkenswertes Ende. Oder seinen Anfang?
300 Zusagen hatte Krischer für seine Vernissage in der Kunsthalle. Das ist ungewöhnlich für eine „Foto-Ausstellung“. Also muss mehr dahinter stecken. Ist es die abgelichtete Prominenz, die sich in sein Studio im Innenhafen begeben hatte, von Unternehmerpersönlichen, über MSV-Legenden bis Duisburger Macher, Lenker und Denker? Das wären 70, aber es waren viel mehr, die sich in der Kunsthalle drängten. Denn Krischers Porträt-Projekt sollte und soll ganz Duisburg ansprechen.
Ein Stück Selbsttherapie
Vor einem Jahr begann Krischer, der einem breiterem Publikum durch Kalender- und Buchveröffentlichungen bekannt wurde, mit seiner Foto-Arbeit. Das war für ihn auch ein Stück Selbsttherapie. „Um mich herum war nur Negatives, Duisburg wurde nur mit negativen Ereignissen in Verbindung gebracht. Das hatte mich fast schon selbst erfasst. Das durfte einfach nicht sein“, zog sich der Fotograf selbst am Schopfe aus dem Schlamassel und begann seine Porträtreihe starker Menschen, starker Duisburger, die mit dem Blick in seine Kamera ein positives Bekenntnis zur Stadt abgeben sollten.
„Duisburg ist nicht nur die Summe seiner Straßen, Plätze und Gebäude. Geprägt wird die Stadt in erster Linie durch ihre Menschen“, erklärt Krischer. Also lud er die 70 Zeitgenossen in sein Studio ein und forderte sie bei der Sitzung auf, an ihr Duisburg oder an ein besonderes Projekt zu denken. Die Protagonisten wurden innerhalb eines strengen, vorgegebenen Sujets – Kopfbild vor schwarzem Hintergrund – fotografiert und die Fotos dann überlebensgroß auf 1x1 Meter vergrößert.
Das Ergebnis zeigt nun die Ausstellung „Auf Augenhöhe“. „Mir persönlich zeigen diese Fotografien, warum ich gerne in dieser Stadt lebe und arbeite.Ich bin stolz auf diese Stadt. Ich bin stolz auf die offenen und herzlichen Charaktere“, schreibt Krischer im Katalog-Vorwort.