Duisburg. Eine britische Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg hat am Mittwochabend in Duisburg für Aufregung gesorgt. Mehrere Hundert Antwohner in Untermeiderich mussten ihren Wohnungen verlassen. Die A59 wurde für eineinhalb Stunden voll gesperrt.
Ausgerechnet am Mittwoch. Verdi streikt, Busse und Bahnen stehen still, die Straßen sind deutlich voller als sonst. Und dann wird am Nachmittag in Duisburg-Untermeiderich eine britische Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg entdeckt. Unmittelbar an der Autobahn 59. Noch am Abend muss die Bombe entschärft werden. Um 22.33 Uhr gibt die Stadt Entwarnung. Die Entschärfung war erfolgreich. Sie dauerte 31 Minuten.
Durch Luftbildauswertungen waren die Behörden auf den Blindgänger aufmerksam geworden: Es handelte sich um eine Fünf-Zentner-Bombe mit einem Aufschlagzünder. Wegen neuer Bestimmungen musste die Bombe noch am Mittwoch von Experten des Kampfmittelräumdienstes entschärft werden. Und die streikten nicht.
Mehr als 100 Kräfte des Ordnungsamts waren im Einsatz, um den Evakuierungsplan der Stadt umzusetzen. Sie wurden von Kräften freiwilliger Hilfsorganisationen unterschützt.
Von der Evakuierung waren 2750 Menschen betroffen
In der Evakuierungszone (Umkreis von 250 Meter um den Fundort) waren von der Entschärfung 556 Personen betroffen. In der Sicherheitszone (500 Meter um den Fundort) waren es insgesamt 2750 Personen.
Die A59 wurde ab 21 Uhr zwischen dem Autobahnkreuz Duisburg und dem Autobahnkreuz Duisburg-Nord gesperrt. Insgesamt wurden 26 Absperrungen eingerichtet. Auch eine Güterbahnlinie musste gesperrt werden - für knapp eine Dreiviertelstunde. Die Entschärfung des Blindgängers startete um 22 Uhr. 31 Minuten danach war die Gefahr gebannt.
Die Autobahn-Sperrung hatte auch die Abreise der Besucher des Fußballspiels MSV Duisburg gegen den SV 07 Elversberg beeinträchtigen. Abpfiff des Spiels ist war um 20.45 Uhr. Die Stadt veranlasste Durchsagen im Stadion. Die Fans von Meiderich 06 schauten dagegen in die Röhre: Das Spiel des Bezirksligisten gegen TuRa 88 fiel wegen der Entschärfung aus.
In der Sicherheitszone war aus Sicherheitsgründen ein "zivilschutzmäßiges Verhalten" der Anwohner notwendig. Die Menschen waren aufgefordert, sich in Räumen aufzuhalten, die der Fundstelle abgewandt sind. Ein Evakuierungsraum stand den Anwohnern in der Gesamtschule Meiderich auf der Westenderstraße 30 in 47138 Duisburg zur Verfügung.