Wieder ein Nachteinsatz für den Kampfmittelräumdienst. Um 22 Uhr begann gestern Abend der Entschärfung einer Zehn-Zentner-Bombe an der Steinbruchstraße in Neudorf in der kleinen Siedlung zwischen Lotharstraße und Koloniestraße. Um 22.27 Uhr war die Bombe entschärft.
Bei Bauarbeiten für Fundamente von zwei Einfamilienhäusern an der Steinbruchstraße war die englische Zehn-Zentner-Bombe mit einem Aufschlagzünder am Nachmittag gefunden worden. Seit kurzen heißt es dann: Die Bombe muss unverzüglich entschärft werden.
„Die Nachricht hatte sich hier im Viertel wie ein Lauffeuer verbreitet“, berichtet Harald Jeschke. Auch der Ehrenvorsitzende vom Neudorfer Bürgerverein musste sein Haus verlassen und kam bei einem Freund unter. Jeschke wohnt gleich nebenan und damit in der Evakuierungszone von 500 Metern um den Fundort. Knapp 1000 Personen mussten das Areal verlassen. Betroffen waren auch die Kneipe Steinbruch, eine Squashhalle und der Indoorspielplatz Pipolino an der Masurenallee, die den Betrieb einstellen mussten.
In der Sicherheitszone von 1000 Metern leben 4463 Personen. Sie mussten ab 21 Uhr in ihren Wohnungen bleiben, die Fenster schließen. Betroffen davon war auch das Johanniter-Altenheim an der Wildstraße und die Einschornsteinsiedlung. Einen Evakuierungsraum hatte das Ordnungsamt im Pfarrsaal des Gemeindezentrums an der Gustav-Adolf-Straße eingerichtet.
Auch der Verkehr auf der A 3 musste wegen der Bombenentschärfung ruhen. Die Autobahn wurde gegen 21.30 Uhr zwischen dem Autobahnkreuz Kaiserberg und Breitscheid gesperrt, der Verkehr abgeleitet. Betroffen waren auch mehrere Güterbahnlinien, während der Personen-Bahnverkehr auf anderer Strecke unbehelligt blieb.