Froschmänner versenken Trabi im Tauchgasometer Duisburg
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Duisburg. Eine spektakuläre Aktion im Landschaftspark Duisburg-Nord. Ein alter Trabant 601S dient den Tauchern jetzt als Unterwasser-Spielzeug. Ein Kran hievte das auch unter dem Namen Plaste-Bomber bekannte Gefährt übers Dach. Per Floß ging es dann zum Bestimmungsort in dem Tauchturm.
Einen froschgrünen Trabi versenkten die Taucher im Landschaftspark Duisburg-Nord am Mittwoch im Gasometer. Eine spektakuläre Aktion, die nicht nur Journalisten und Froschmänner verfolgen, sondern auch einige Schaulustige.
Früh morgens haben die Vorbereitungen begonnen. Der ausgemusterte Trabant steht neben dem größten Indoor-Tauchbecken Europas, der Kranwagen rollt an. Und dann steckt der Teufel – wie so oft bei solchen Aktionen – im Detail. Der Wagen ist zu schwer für den Kran, obwohl der „Leukoplastbomber“ ohne Motor gerade mal gut 400 Kilogramm auf die Waage bringt. Also bleibt Christian Patzak, dem Betreiber des Tauchcenters, und seinen Helfern nur eines: Sie müssen Teile abbauen, um das Gewicht zu verringern.
Per Floß zum Versenkort
Als erstes verschwinden die Räder. Das reicht nicht. Es folgen die Sitze. Immer noch nicht genug. Schließlich kommen auch noch die Front- und Seitenscheiben raus – und die im Wagen installierte Profikamera, die den „Akt der Versenkung“ festhalten soll.
Erleichterung macht sich breit, als der Kranführer endlich grünes Licht gibt. Um 11.35 Uhr hebt der Wagen, jetzt nur noch 340 kg schwer, an dicken Seilen aufgehängt, ab. Schwebt langsam bis auf rund 25 Meter Höhe und schwenkt dann in Richtung Gasometerdeckel.
Problemlos in den Behälter bugsiert
Dort gibt es ein etwa zehn Quadratmeter großes Loch, durch das der Wagen in den Innenraum bugsiert wird. Ohne die geringsten Probleme. Nicht einmal stößt der Wagen irgendwo an, sondern senkt sich wie von Geisterhand in den Stahltank.
Abtauchen in 13 Meter Tiefe
Der Gasometer ist mit 21 Mio Litern Wasser gefüllt. Er hat einen Durchmesser von 45 Meter, getaucht wird in 13 Meter Tiefe. Zu sehen gibt es neben nun drei Autos ein Schiffs- sowie ein Flugzeugwrack. Erkundet werden können auch Röhrensysteme. Die Anlage ist wegen des warmen Wetters bereits geöffnet.
„Jetzt kann nicht mehr viel schiefgehen“, sagen mehrere Helfer fast wie aus einem Munde. Wirklich geglaubt haben sie offensichtlich nicht, dass die Aktion letztlich so reibungslos klappen würde.
Per Floß zum Bestimmungsort
Aber damit ist der Wagen noch nicht im Wasser. „Sinkt der eigentlich? Normalerweise schwimmt Pappe doch“, grinst ein Witzbold. Tut sie nicht. Sobald durch die geöffneten Fenster Wasser strömt, ist’s mit der Schwimmfähigkeit des Autos vorbei.
Neue Attraktion im Tauchgasometer
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Sobald der Trabi ganz untergetaucht, machen sich Froschmänner im zehn Grad kalten Wasser an die Arbeit, ihn an ein Floß zu vertäuen, mit dem der Trabi zum tatsächlichen Versenkort transportiert wird.
Nun liegt der alte Wagen aus DDR-Produktion in 13 Metern Tiefe und kann dort von Tauchern gesucht werden.
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