Duisburg. . Auch nach dem Bau einer neuen Drahtstraße und dem Umzug der Drahtproduktion in die unmittelbare Nachbarschaft des Stahlwerks in Ruhrort wird bei Arcelor-Mittal weiter in die Zukunftsfähigkeit des Standorts Duisburg investiert. Vier Millionen Euro steckte das Unternehmen jetzt in den Bau eines hypermodernen Labors, das mit einer eigentlich etwas altertümlichen Technik überrascht.

Auch nach dem Bau einer neuen Drahtstraße und dem Umzug der Drahtproduktion in die unmittelbare Nachbarschaft des Stahlwerks in Ruhrort wird bei Arcelor-Mittal weiter in die Zukunftsfähigkeit des Standorts Duisburg investiert. Vier Millionen Euro steckte das Unternehmen jetzt in den Bau eines hypermodernen Labors, das mit einer eigentlich etwas altertümlichen Technik überrascht.

Denn die Proben aus dem Stahlwerk werden per Rohrpost angeliefert, rot glühend und in speziellen massiven Behältern mit Druckluft auf die Reise durchs Rohrsystem geschickt. Im Labor selbst geht es um Qualitätssicherung: Kontrolliert wird, ob die chemische Zusammensetzung des Stahls den Vorgaben entspricht.

Ein Mitarbeiter pro Schicht

Sieben Rohrpostempfänger stehen in dem neuen Labor, die Sendestationen befinden sich in den Produktionsbetrieben an unterschiedlichen Stellen. Im Labor werden mit Fräsen Proben von Stahl und Roheisen genommen. Die eigentliche Untersuchung leisten technische Geräte, deren Namen schon Ehrfurcht einflößen können: Funkenemissionsspektrometer, Röntgenspektrometer oder Gammaspektrometer. Die Bedienungsmannschaft ist indes überschaubar: Pro Schicht arbeitet jeweils ein Arcelor-Mittal-Mitarbeiter in dem neuen Labor, das soeben in Betrieb gegangen ist. Alles andere im Labor erledigt „Kollege Roboter“.

Für etwa zwei Wochen wird auch das alte Labor noch betriebsbereit bleiben. Unter anderem müsse überprüft werden, „ob die Analysen mit den neuen Messgeräten dieselben Werte ergeben wie die Analysen im alten Labor“, heißt es bei Arcelor-Mittal. Sobald sich alles eingespielt hat mit der neuen Technik, wird der Stand-by-Betrieb eingestellt und die alte Prüfeinrichtung abgebaut. Übrigens arbeitete auch sie nur mit einem einzigen menschlichen Beschäftigten.

Das alte Labor kann modernen Anforderungen nicht gerecht werden

Das Gebäude des neuen Labors steht schon seit Winter auf dem Ruhrorter Werksgelände zwischen Stahlwerk und Stranggießanlage. Es besteht aus mehreren Containerelementen, die zu einer Einheit zusammengefügt wurden. Schnelle Aufbau und günstige Kosten sprachen für diese Lösung.

Das alte Labor hatte nach Unternehmensangaben seit knapp 20 Jahren gute Dienste geleistet: „Allerdings wird es den heutigen Anforderungen an die Genauigkeit der Analysen, die Bearbeitungszeiten und die Zuverlässigkeit nicht mehr gerecht.“ Für eine Modernisierung während der laufenden Produktion ist sei es zudem zu klein gewesen.