Duisburg. Die Duisburger Tafel hat das Geschäftsjahr 2013 mit 20.000 Euro Minus abgeschlossen und muss künftig sparen. Der Stromanbieter wurde bereits gewechselt, zwei freie Stellen werden nicht neu besetzt. Stattdessen sollen ehrenamtliche Helfer das Team verstärken. Zudem bittet der Hilfsverein um Spenden.
Hilfsvereine haben zwei Sachen immer gemeinsam: Sie brauchen Spenden und sie brauchen Ehrenamtler. Es geht weder ohne das eine noch das andere. Das sieht bei der Duisburger Tafel nicht anders aus. Und trotzdem ist die Lage bei der Tafel etwas dramatischer als bei anderen, auch wenn die bösesten Szenarien erst einmal abgewendet wurden.
Was ist passiert? Im Herbst letzten Jahres hatte die Tafel die Befürchtung, das Jahr 2013 mit 70.000 Euro abzuschließen. Ein fetter Brocken für den Verein, der daraufhin noch einmal kräftig die Werbetrommel rührte und nicht zuletzt dank einer dicken Spende der Sparkasse aus einen tiefroten Minus ein rotes Minus von 20.000 Euro im Jahresabschluss hatte. „Das ist nicht schön, das können wir uns nicht jedes Jahr erlauben“, kommentiert Tafel-Geschäftsführer Günter Spikofski.
15 neue Ehrenamtler werden gesucht
Man habe das Minus erst einmal aus den Rücklagen des Vereins ausgleichen können, gleichzeitig aber auch Einsparmaßnahmen auf den Weg gebracht. Zwei frei werdende Stellen wurden zum Beispiel nicht mehr neu besetzt. Die Tafel wechselte den Stromanbieter, was auch 3.000 bis 4.000 Euro im Jahr ausmacht und - ganz bittere Pille - das Fahrgeld für Ehrenamtler wurde in Absprache eingestellt, was immerhin auch einen fast fünfstelligen Betrag ausmacht. „Wir werden in diesem Jahr anders dastehen“, sagt Günter Spikofski und meint die Finanzen.
Auch wenn Geld immer ein drängendes Problem bei der Duisburger Tafel ist, macht dem Geschäftsführer ein anderes Feld noch viel mehr Sorgen. „Am Freitag haben wir drei Zwei-Euro-Jobber verabschiedet. Die waren fünf Tage in der Woche da. Um allein die Arbeitskraft auszugleichen, bräuchten wir 15 neue Ehrenamtler, die einen Tag in der Woche kommen“, rechnet Spikofski vor: „Solche Verluste bekommen wir nicht mehr aufgefangen. Wir haben hier mit drei bis vier Leuten gestanden. Das ist ein mittelschweres Drama.“ Immer versorgt die Tafel rund 4000 Menschen wöchentlich.
Deshalb suchen er und seine Mitstreiter händeringend weitere Ehrenamtler für den Fahrdienst, das Tafellager und den Mittagstisch. Im Gegenzug verspricht er die Arbeit mit einer bunten Truppe „von der 20-jährigen Studentin bis zum 80-jährigen Rentner.“ Das sei ja auch spannend und was Gutes tue man ebenfalls.