Milen (13) und Florenc (13) leben noch nicht lange in Duisburg. Die Geschichte ihrer neuen Heimat kennen sie mittlerweile aber ganz genau – dank des neuen Interact-Clubs am Landfermann-Gymnasium.
Im Dezember des vergangenen Jahres haben sich am Landfermann-Gymnasium vier Schüler mit dem Ziel, lokale und internationale Sozialprojekte zu unterstützen, zusammengefunden und haben den Interact-Club Corputius Duisburg gegründet. „Wir sind ein Jugendarm des Rotary Clubs, der weltweit tätig ist. Die Idee zur Gründung ist bei einem Besuch der Schülervertretung bei einer Veranstaltung des Duisburger Rotary Clubs aufgekommen“, berichtet Jens Wegenaer. Schnell hat die junge Organisation ihr erstes Projekt in Angriff genommen. Unter dem Motto „Kultur bildet“ hat das engagierte Quartett Kindern aus zugewanderten Familien die Kultur und Geschichte Duisburgs nähergebracht. Gemeinsam wurde das Kultur- und Stadthistorische Museum besucht und im Anschluss ein Zeitstrahl zur Stadtgeschichte erstellt.
Milen und Florenc waren bei diesem Ausflug dabei. Sie lernen derzeit in einer Vorbereitungsklasse am Landfermann fleißig Deutsch. „Der Ausflug hat uns gut gefallen“, sagen die Jungen aus Bulgarien und Albanien. „Es war toll, die erste Duisburger Parkuhr und das erste Auto zu sehen“, erzählt Milen. Auf ihrem Zeitstrahl haben sie Millionen Jahre Stadtgeschichte festgehalten. Die beginnt beim ersten Mammut, das etwa 4,5 Millionen Jahre vor unserer Zeitrechnung in Duisburg aufgetaucht ist und endet mit der Eröffnung des Forums 2008.
Für drei der vier Mitglieder des Interact-Clubs steht nun erstmal das Abitur an. Die Arbeit für den guten Zweck soll darunter aber nicht leiden. „Als Nächstes wollen wir Spenden für ein internationales Projekt sammeln“, erklärt Niklas Wiskandt. Er wird, wie seine Mitstreiter Jens und Leah, im Sommer die Schule verlassen. Auch im Interact-Club ist dann für sie Schluss. Der sechzehnjährige Leon ist das einzige Gründungsmitglied, das übrig bleibt. Die Arbeit der emsigen Schüler soll jedoch weitergeführt werden. „Wir suchen intensiv nach neuen Mitgliedern“, erläutert Niklas Wiskandt. Genug Ideen für die verbleibende Zeit im Club sind zudem vorhanden. Es ist also mehr als ein Anfang gemacht.