Duissern. Vom Geheimtipp zum großen Hit des Kneipenkarnevals in nur einem halben Jahrzehnt: Schon am frühen Vormittag hatte sich das Haus Kaiserberg, ansonsten eine gutbürgerliche Gaststube, schon wieder in ein Tollhaus verwandelt. Der Närrische Stammtisch hatte zum Frühshoppen eingeladen und die Narren kamen in großer Schar. Der Weg zur Theke wurde von Stunde zu Stunde beschwerlicher.
Hexen, Bären und Bauerarbeiter tanzten beschwingt durch die rappelvolle Kneipe. „Da bekomm ich ja fast Platzangst“, gestand Detlef Woiwode, 1. Vorsitzender des Närrischen Stammtisches und an diesem Tag als Moderator der Veranstaltung Hans Dampf in allen Gassen.
Woiwode und seine Helfer hatten abermals ein beachtliches Programm auf die Beine gestellt. „Die drei Colonias“ zählten dabei zu den bekanntesten Künstlern. Die Kölner bespielen sonst nur große Hallen. Auch das Moerser Prinzenpaar und lokale Größen, wie Marco Stein und Chris Alexandros traten auf. Auf eine Gage verzichteten die Künstler. „Wir sind pro Session auf bis zu 20 Veranstaltungen und putzen dort Klinken. Die Künstler, die einmal da waren, wissen, dass es eine gute Sache ist“, berichtet Woiwode.
Sämtliche Erlöse aus dem Party-Marathon, der für gewöhnlich bis in die frühen Morgenstunden des Montags andauert, gehen an den guten Zweck. Im letzten Jahr kamen so 10000 Euro zustande, die an die Kinderkrebshilfe und das Kinderdorf Duisburg ausgeschüttet wurden. In diesem will der Stammtisch außerdem eine Inklusionstanzgruppe unterstützen.
Bei freiem Eintritt stammt das Geld aus dem Los- und Wertmarkenverkauf. Dazu kommen großzügige Spenden der Gäste. Seine Tollität Gutti I. war sogar der erste Besucher, der noch vor dem offiziellen Start, einen Scheck überreichte. „Im letzten Jahr war ich auch fast noch im Schlafanzug hier“, erinnerte sich Guttis Vorgänger Dirk Spiller, der in diesem Jahr als Gast wiederkam. „Eine super Veranstaltung hier. Da kann man nur den Hut vor ziehen“, lobte Spiller.