Duisburg. .
Wenn vor dem Duisburger Hof ein Pirat lässig seine Kippe ausdrückt und in der Eingangshalle eine Horde Kühe ihre Schalmeien stimmt, kann das nur eines bedeuten: Die jecke Zeit ist angebrochen. Am Samstag feierte die KG Rote Funken ihren traditionellen Kostümball mit der Prinzengarde der Stadt Duisburg in stimmungsvollen Hotel-Ambiente.
Wo sonst Messen und Tagungen stattfinden, zieren nun Luftschlangen und Papierblüten die Wände. Die Kellnerinnen flattern mit kleinen Engelsflügeln zwischen den Gästen umher und Karnevalsmusik fordert zum Discofox auf.
„Ich einfach unverbesserlich“
Neben den stattlichen Gardeuniformen der Roten Funken haben sich aber auch die anderen Gäste in Schale geworfen. Carmen Küsters zum Beispiel hat ihr Minion-Kostüm komplett selbst gemacht. Um den hutzligen gelben Männchen aus dem Kinofilm „Ich einfach unverbesserlich“ besonders ähnlich zu sehen, hat sie eine gelbe Mütze mit großen Kulleraugen gehäkelt.
„Die Latzhose hat mir eine Freundin gemacht, die ist Schneiderin“, verrät sie. Auf die Frage, wie lange sie für das Kostüm gebraucht hat, winkt sie ab: Zwei bis drei Tage säße man aber schon an so einer Mütze.
Gast-Truppe aus Thüringen
Das Programm ist ein schöner Mix aus Showeinlagen und genügend Zeit, um selbst das Tanzbein zu schwingen. So treten zum Beispiel die Charlys der Roten Funken auf, es gibt eine Kindertanzgruppe und die Prinzengarde darf natürlich auch nicht fehlen. Eugen Hahn, Präsident der Prinzengarde, freut sich besonders über eine Gast-Truppe aus Thüringen. Die Schalmeienkapelle Kamsdorf ist der Einladung der Prinzengarde gefolgt und über 500 Kilometer angereist, um am Duisburger Karneval teilzunehmen. Mit ihren gefleckten Kuh-Overalls geben sie schon den ganzen Abend ein besonders nettes Bild ab.
Je später es wird, desto ausgelassener ist die Stimmung. Priester entdecken rote Kussmünder auf ihren Wangen und auch der letzte Leichtmatrose hat eine kleine Biene zum Tanz gefunden. Nur Dracula und seine Spinnenlady haben sich in ein ruhigeres Eckchen zurückgezogen.