Serm. Am Tag nach Altweiber ist in Serm Kinderkarneval angesagt. Da stehen Kinderprinz Philipp II. und Prinzessin Gina im Mittelpunkt. Sie müssen nur für eine noch höhere Majestät zurück treten: für Duisburgs Stadtprinz Janson, der den Sermern seine Aufwartung macht. Die honorierten seinen Auftritt mit Tanzeinlagen mit viel Applaus.
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Am Tag nach den ausgelassenen närrischen Weibern sind bei den Sermer Südsternen die Kinder an der Reihe. Kinderprinz Philipp II. und Prinzessin Gina, sonst eher Randfiguren auf der karnevalistischen Bühne, diesmal stehen sie im Mittelpunkt. In Reimform begrüßen sie im Festzelt Breitenkamp ihre Gäste. Die sind aber, merkt eine Mutter an, weniger als in den Vorjahren. Die vorderen Sitze sind spürbar gelichtet. Und im hinteren Stehteil des Zeltes dominieren eh die Mitglieder der gastgebenden Karnevalsgesellschaft.
Kikis Hobby: Karneval
Dem Frohsinn auf der Bühne tut das keinen Abbruch. Philipp und Gina geben zu dröhnender Musik aus den Boxen eine Tanzeinlage. Dann kündigt ein verwahrlost aussehender Pirat, Moderator Andreas Lötschert, auf der Bühne ganz hohen Besuch an: das Duisburger Kinderprinzenpaar.
Wieder werden die Boxen aufgedreht. Prinz Jason (13) und Prinzessin Kiki die I., einen Kopf kleiner als er, ziehen ein. Alle stehen auf, um das mit rhythmischem Applaus zu begleiten. Auch Jason hat fleißig auswendig gelernt und bekundet in Reimform, zwar schon 13 zu sein, aber leider noch zur Schule zu gehen - bloß heute nicht. Und Prinzessin Kiki bekennt „Mein Hobby ist Karneval“. Der Prinz stellt seine Crew vor, aber das geht teilweise im Gemurmel der Erwachsenen unter den Zuschauern unter. Von draußen, von der vorübergehend verwaisten Kirmes, wird Nachschub an Pommes mit Majo hereingetragen.
Eltern mit Durchhaltevermögen
Damit aber ist Schluss, als wieder Dröhnmusik einsetzt, denn der Prinz stimmt ein Lied an: „Hey, wir sind die Kinder-Crew!“, schmettert er. Ihr Musikprogramm wechselt von Walzer zu Techno. Ein dreifaches Helau wird skandiert. Dann verleiht der Stadtprinz den Sermer Tollitäten seinen Orden.
Mütter und Väter beweisen derweil Durchhaltevermögen mit ihren Kleinen auf Schultern oder Armen, viele davon haben sich ganz eng an ihre Eltern angeschmiegt, als wäre ihnen das laute Treiben nicht geheuer, manche sogar in seligem Schlummer.
Der Stadtprinz zieht mit Tam-Tam ab. Nacheinander machen nun eine Tanzgruppe der Sermer Grundschule und der Südsterne-Nachwuchs „Sternschnuppen“ ihre Aufwartung, bevor Spaß mit Magier Astro Aladino angesagt ist.