Duisburg. Die Retrospektive zum 100. Geburtstag von K.O. Götz zieht prominente Besucher ins Museum Küppersmühle im Innenhafen in Duisburg. Allen voran den Künstler selbst, der trotz seines hohen Alters zur Eröffnung am Donnerstag, 20. März, um 19 Uhr sein Erscheinen zugesagt hat.
„Er erfreut sich ganz guter Gesundheit und ist festen Willens zu kommen“, so Kerstin Weinhold von der Stiftung Kunst und Kultur in Bonn, die das Haus betreibt. „Wir freuen uns natürlich sehr über die Zusage.“ Museumsdirektor Walter Smerling kenne Götz seit vielen Jahren.
Einer der Großen der Nachkriegszeit
Der informelle Maler, der als einer der bedeutendsten deutschen Künstler der Nachkriegszeit gilt, hat am 22. Februar seinen 100. Geburtstag in Niederbreitenbach-Wolfenacker gefeiert. 1975 zog es ihn und seine Frau Rissa in den Westerwald. Dort wohnt der vor drei Jahren durch grünen Star erblindete Künstler in seinem Atelierhaus. Zuvor lebte Karl Otto Götz in Düsseldorf, wo er 1959 zum Professor an der Kunstakademie ernannt wurde; Götz lehrte in Düsseldorf 20 Jahre bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1979 Freie Malerei. Aus seiner Klasse gingen Künstler wie Gotthard Graubner, Gerhard Richter und Sigmar Polke hervor.
Einer seiner Nachfolger in Düsseldorf war Anthony Cragg, der die Kunstakademie von 2009 bis 2013 leitete; auch er würdigt Götz bei der Eröffnung in Duisburg.
Kuratorin der Ausstellung ist Ina Ströher, die als Tochter des Sammlerpaars Ströher mit Kunst aufgewachsen ist, Kunstgeschichte studiert und über K.O. Götz promoviert hat. Seine einzigartigen informellen Bildwelten sind zentraler Bestandteil der Sammlung Ströher im Museum Küppersmühle.
Etwa 80 Arbeiten
Am Ende der Eröffnungsveranstaltung spricht Frank Schirrmacher, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Die Ausstellung ist eine Kooperation von Museum Küppersmühle, der Berliner Nationalgalerie und dem Museum Wiesbaden. Sie endet an diesem Wochenende in Berlin, wo sie seit Dezember zu sehen war. 44 Werke aus Berlin reisen weiter nach Duisburg, dazu kommen über 30 Arbeiten, die in Berlin nicht zu sehen waren.
Die Werkschau versammelt rund 80 Arbeiten aus fast sieben Jahrzehnten ab Mitte der 1930er Jahre bis zu einem seiner jüngsten Werke aus dem Jahr 2010. Sie bezeugen, mit welch beeindruckender Intensität sich K.O. Götz bis ins hohe Alter der Malerei widmet; heute ist er dabei auf die Unterstützung seiner Frau angewiesen.