Dabei sein ist alles. Das hören oft die Teilnehmer eines Wettbewerbs, die keinen Platz auf dem Treppchen erreichen konnten, zum Trost. Walter Smerling, Direktor des Museums Küppersmühle, gab das am Mittwoch auch den Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg, deren Arbeiten im Projekt „Jugend interpretiert Kunst“ nicht ausgezeichnet wurden. In diesem Fall war es aber kein leerer Spruch. Smerling erklärte, warum an diesem Abend alle Gewinner waren: Ihre Bilder und Installationen hängen in einem Haus mit Werken der großen Künstler Deutschlands.
Zum 13. Mal wurde mit Unterstützung der Deutsche Bank Stiftung der Preis am Innenhafen vergeben. Jedes Jahr werden 20 Schulen aus ganz Deutschland ausgelost, die sich jeweils einen Tag lang mit den Arbeiten im Museum Küppersmühle beschäftigen und anschließend eigene Kunstwerke schaffen. „Es ist ein Niveau entstanden, das – wie ich finde – einzigartig in Deutschland ist“, lobte Smerling die Entwicklung der eingereichten Beiträge und besonders die Qualität in diesem Jahr. „Wir waren alle sehr begeistert“, betonte auch Coordt von Mannstein, der neben den Künstlern Anthony Cragg und Abraham David Christian sowie anderen Vertretern aus der Kunstwelt in der Jury saß. Besonders schwer habe man sich damit getan, die Sieger zu bestimmen.
Tatsächlich war die Preisverleihung eine gelungene und für die junge Teilnehmerinnen und Teilnehmer offensichtlich spannende Veranstaltung. Als Bernd Neuendorf, Kulturstaatssekretär des Landes NRW, den Gewinner des Jugend-Kunst-Preises 2013 verkündete, hallten schrille Schreie durch das Museum, Freudentränen schossen in die Augen der Schülerinnen und Schüler der Bonner Gottfried-Kinkel-Realschule. Sie „widmen sich in ihrem Beitrag auf vielfältige Weise ihrer Alltagswelt“, heißt es in der Erklärung der Jury. Ein Smartphone ist auf einem ihrer Bilder zu sehen, ein angesagter Sportschuh, ein Plattenspieler. „Sie bilden die Gebrauchsgegenstände, Bilder, Objekte und Figuren nicht einfach ab, sondern schaffen durch teilweise fragmentarische Darstellung neue Bildfindungen“, so die Jury weiter. Für den ersten Platz im höchstdotierten Jugend-Kunst-Preis Deutschlands gehen 5000 Euro in die ehemalige Bundeshauptstadt. Den zweiten Preis erhielt die Integrierte Gesamtschule Paffrath aus Bergisch Gladbach, den dritten das Korbinian-Aigner-Gymnasium aus Erding.