Duisburg. Bauchgrummeln oder verwahrloste Immobilie? Duisburgs Kämmerer und Oberbürgermeister Sören Link stellten sich am Mittwoch Nachfragen zur Übernahme der MSV-Arena in den internen Fraktionssitzungen von SPD und CDU. Die Parteien stimmten zu, weil ihnen die Alternativen fehlen.
Zumindest aus den beiden großen Ratsfraktionen SPD und CDU wird es am Montag im Rat eine Zustimmung und damit sichere Mehrheit dafür geben, dass die Stadt Duisburg über einen Anteilszukauf für 500.000 Euro die Mehrheit an der Stadion-Projektgesellschaft der MSV-Arena übernimmt.
Erst dieser Deal macht möglich, dass der MSV einen geplanten Schuldenschnitt erreicht und Aussicht auf eine Lizenz für die nächste Spielzeit bekommt. Beides ist zugleich auch die Bedingung und Voraussetzung, dass die Stadt den Zebras beispringt.
OB und Kämmerer stellten sich Fragen
Kämmerer und Oberbürgermeister stellten sich am Mittwoch in den internen Fraktionssitzungen von SPD und CDU den – zahlreichen – Nachfragen der Stadtverordneten. „Von uns gibt es eine Zustimmung mit Bauchgrummeln. Aber es gibt eigentlich keine Alternative, wenn die Stadt sonst nicht eine verwahrloste Immobilie verwalten will“, so Fraktionsmitarbeiter Peter Böttner. Gleichzeitig fordert die CDU dafür aber ein, dass der Rat über das künftige (Finanz-)Gebaren des MSV auf dem Laufenden gehalten wird. Auch für die SPD ist die Investition in die Sportimmobilie das „kleinere Übel“. Sie wird dem Anteilskauf zustimmen, unter Bedingungen, „die auch präzise in den Ratsbeschluss aufgenommen werden müssen“. Dazu zählt, dass der MSV „endlich seine Hausaufgaben macht und seine Schulden in den Griff bekommt“.
SPD-Fraktionschef Herbert Mettler stellt klar: „Die Anspruchshaltung, eine öffentliche Förderung für einen Profisportverein zu erhalten, ist nicht mehr möglich.“ Ausdrücklich nimmt er dabei Schauinsland-Reisen-Chef Gerald Kassner von der Kritik aus: „Herr Kassner bringt sich mit Millionensummen für den MSV ein. Ohne ihn wäre der MSV schon längst nicht mehr lebensfähig.“