Duisburg.

Man kann einiges aus Büchern bauen: Erhöhungen für den Computerbildschirm, Keile fürs offene Fenster, Stützen für wackelige Tische – aber auch Brücken. Beschreiten kann man diese dann nur im Geiste, sie sollen die Menschen aber auch in der Realität zueinander bringen. Vor 40 Jahren wurde in Duisburg die „Türkische und Internationale Bibliothek“ eingerichtet. Mit einem Themenschwerpunkt in ihrem Veranstaltungskalender unterstreicht die Zentralbibliothek die Bedeutung dieses Angebots.

1974 gehörte Duisburg zu den Städten, in denen ein besonderes Pilotprojekt durchgeführt wurde: Ein Bus mit Büchern fuhr in die Bezirke, in denen besonders viele Gastarbeiter lebten. Sie lasen in ihrer Muttersprache: Türkisch, Griechisch, Serbokroatisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch, Polnisch. Damit war der Grundstein für die „Internationale Bibliothek“ gelegt. Heute kann man in der Stadtbibliothek Medien in 15 verschiedenen Sprachen ausleihen, allein 5825 im Bereich der Kinderliteratur.

Für den Direktor der Stadtbibliothek, Dr. Jan-Pieter Barbian, ist das Angebot eine „Einladung in beide Richtungen“. Man könne den Menschen damit die Möglichkeit geben, ihre Muttersprache zu pflegen, andere Leser aber auch ermuntern, sich mit der deutsch-türkischen Kultur auseinanderzusetzen. Damit es die Brücke nicht nur auf dem Papier gibt.