Duisburg.

Bekommt der MSV seine Finanzen nicht in den Griff? Seit Wochen und Monaten laufen hinter verschlossenen Türen Verhandlungen zum Schuldenschnitt und zur Zukunft der Arena. Ohne Vorzeigbares. Die Zeit drängt.

Interne Mahnungen auch seitens das Landes, das mit seiner Stadion-Bürgschaft in Millionenhöhe eingebunden ist, scheinen nicht zu fruchten. So macht jetzt der Duisburger SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Bischoff öffentlich Druck.

Bis zum 1. März müssen die Lizenzunterlagen beim DFB liegen

„Die Geduld erschöpft sich und die Ungeduld wächst“, rügt Bischiff, auch sportpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, die seiner Sicht nach „bisher ergebnislosen Bemühungen der Führungsgremien des MSV“ zur Umsetzung eines Schuldenschnitts und der Veränderung innerhalb der Stadiongesellschaft.

„Beide Themen stehen jetzt seit beinahe einem Jahr auf der Tagesordnung. Passiert ist eigentlich nur der Super-GAU im letzten Mai durch Lizenzentzug. Danach versprachen die Führungsgremien des MSV Zukunftskonzepte. Mit heutigem Datum sehe ich nichts. Der Zeitdruck erinnert fatal an den letzten Sommer“, so Bischoff. Stadt und Land hätten Kooperationsbereitschaft gezeigt. Dies nutze allerdings nichts, wenn der, um den es geht, seine Hausaufgaben nicht mache, geht Bischoff die MSV-Spitze direkt an. Bis zum 1. März müssen die Lizenzunterlagen beim DFB liegen. Wenn dafür Beschlüsse des Rates benötigt werden, etwa bei einem immer wieder ins Gespräch gebrachten Kauf des Stadions durch eine Stadttochter, wird die Zeit knapp. Denn am 17. Februar ist die letztmögliche Sitzung des Rates, in dem er vor dem Lizenztermin noch Beschlüsse fällen könnte. „Der Ball liegt im Feld des MSV und größte Eile ist dringend geboten“, so. Das Land, so heißt es, sei hochgradig „irritiert“.

Alle Beteiligten müssen geduldig sein

„Wir wissen, dass alle Partner und Fans, Mitglieder und Freunde des MSV in dieser schwierigen und komplexen Situation viel Geduld zeigen müssen“, versucht der MSV-Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Marbach die Wogen zu glätten und räumt ein, dass „die Verantwortung für einen erfolgreichen Schuldenschnitt und damit einer Zukunft für den Verein allein beim MSV und seinem Verhandlungsgeschick liegt“. Für die Umsetzung des zukunftsfähigen Konzeptes benötige der MSV „unbedingt den Kapitalschnitt“, macht Marbach noch einmal deutlich und erinnert daran, dass ein Kompromiss „leider nicht die Zustimmung aller Gläubiger“ gefunden hatte. Doch die ist notwendig, sollte das Land auf Millionen öffentlicher Gelder verzichten.

„Wir werden weiterhin keine Zwischenstände kommentieren, sondern am Ende ein Gesamtergebnis präsentieren“, betont MSV-Präsident Udo Kirmse, der sich wegen des Termindrucks offenbar nur ungern von Bischoff belehren lässt: „Dass der 1. März als Stichtag für die Lizenzierungsunterlagen steht, ist uns bewusst.“

Auch die Stadtspitze lässt sich aktuell zu Äußerungen nicht bewegen. Möglich, dass es kommende Woche Aussagen gibt.