Duisburg. . Das Chemieunternehmen Sachtleben in Duisburg-Homberg ehrt seit vielen Jahren pfiffige Mitarbeiter für deren Verbesserungsvorschläge. Für die aktuelle Auszeichnung hatte das Unternehmen die bekannten TV-Polizisten Toto und Harry alias Torsten Heim und Thomas Weinkauf als Stargäste eingeladen.
Zwei Streifenwagen mit Blaulicht vor der Hauptverwaltung, Polizeiband-Absperrungen im Foyer – was war gestern morgen los bei Sachtleben in Homberg? Die Ehrung der Tüftler in der Belegschaft war’s, und der Polizeieinsatz hatte etwas zu tun mit der besonderen Art, mit der das Chemieunternehmen seit vielen Jahren seinen pfiffigen Mitarbeitern für deren Verbesserungsvorschläge dankt.
Im letzten Jahr plauderte Konzert-Impresario Fritz Rau über seine Schützlinge, über die Rolling Stones, Bruce Springsteen oder Jimi Hendrix. Gewerkschaftsführer waren auch schon eingeladen, prominente Sportler ebenso – und in diesem Jahr waren’s Polizisten. Die allerdings auch längst Stars sind: Toto und Harry oder bürgerlich: Torsten Heim und Thomas Weinkauf, in einer Privatsender-Serie zu Ruhm gekommen.
Dunkle Ecken von New York
Aber nicht abgehoben. Nach dem Auftritt bei Sachtleben ging’s weiter nach Bochum, wo die ganz alttägliche Mittagsschicht auf das TV-Duo wartete.
Sachtleben ist weltweit gefragt
Sachtleben entwickelt und produziert in Deutschland und Finnland Weißpigmente und Funktionsadditive für Kunden unterschiedlichster Branchen in aller Welt.
Mit über 2200 Mitarbeitern an drei Produktionsstandorten und eigenen Vertriebsbüros sowie Distributionspartnern auf allen Kontinenten verfügt Sachtleben über ein weltweites Netzwerk.
Aber vorher wurde berichtet von ganz normalen Einsätzen und den dabei angetroffenen schrägen Vögeln, von der Rolle der Polizisten als „Sozialarbeiter in Grün“ und der aktiven Spendenakquise für ein Hospiz in Mitteldeutschland, für das schon 4,8 Mio Euro gesammelt wurden. Vom letzten TV-Einsatz berichteten Toto und Harry, der führte sie nämlich in dunkle Ecken von New York, und vom nächsten, für den es am Samstag nach Brasilien geht. Aber immer eben auch von Tagesarbeit, von mehr als 20.000 gemeinsamen Einsätzen.
Eine besondere Ehrung
„Ein gutes Beispiel für Menschen, die hinter ihrem Unternehmen stehen“, schlug Sachtleben-Geschäftsführer Dr. Jörg Eraßme einen Bogen von den mediengewandten Ordnungshütern zu den Mitarbeitern, deren Verbesserungsvorschläge im letzten Jahr Einsparungen von 234.000 Euro ermöglichten. 928 Vorschläge waren eingegangen von über 500 Mitarbeitern, fast der Hälfte der Belegschaft. 348 Vorschläge wurden umgesetzt und über 50.000 Euro an Prämien ausgeschüttet. Eine besondere Ehrung über das Geld hinaus gibt’s in jedem Jahr einerseits für den Verbesserungsvorschlag mit der größten Einsparung, andererseits für die innovativste Idee, nämlich einen Stern im firmeneigenen „Walk of Fame“ vor der Hauptverwaltung, der gestern mit einem roten Teppich versehen war.
Mehr als 53.000 Euro jährlich spart Sachtleben künftig jährlich ein für einen von einem sechsköpfigen Team ersonnenen Vorschlag zur „optimierten Behälterentleerung“. Dabei geht’s im Grunde um das Phänomen, das jeder Verbraucher kennt: Die Zahnpastatube wird nie ganz leer. Bei Sachtleben ging’s in Summe um eine Tonne eines teuren Zusatzstoffes. Der Stern für „herausragende Originalität“ geht an zwei Mitarbeiter, die mit einem relativ einfachen technischen Kniff Reparaturkosten an wichtigen Anlagen vermindern konnten.