Duisburg. .

Es war ein mühsamer Weg bis zum heutigen Glanz: Vor 50 Jahren fasste die griechisch-orthodoxe Kirche in Deutschland Fuß. Den frommen Gastarbeitern in Duisburg bedeutete das damals viel, konnten sie doch nun ihre Kinder von Geistlichen taufen lassen und kirchliche Hochzeitszeremonien abhalten. Aus diesem Anlass feiert die Gemeinde am morgigen Sonntag ihre große Jubiläumsfeier in der Kirchengemeinde Petrus und Paulus in Hochfeld.

„Es sind alle eingeladen“, sagt Kirchenvorstand Izos Georgios, der bereits seit 1969 in Deutschland lebt. Bei den Feierlichkeiten, zu denen auch OB Sören Link, Stadtdechant Bernhard Lücking sowie zahlreiche Kirchenvertreter eingeladen sind, werde auch Deutsch gesprochen, betont Georgios. „Mit der Feier gratulieren wir uns selbst zu diesem glanzvollen Tag“, erklärt Pfarrer Ioannis Manolis. „Wir wollen aber auch zeigen, dass wir gern hier mit allen zusammenleben.“

Von Beginn an gut integriert

Die griechisch-orthodoxe Gemeinde sei von Beginn an sehr gut integriert worden. Die evangelische und katholische Kirchen hätten ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, damit die griechisch-orthodoxe Gemeinde ihre Zeremonien abhalten könne. „Am Anfang war es schlimm, da lief alles von Haus zu Haus“, erinnert sich der ehemalige Gastarbeiter. Taufen und Hochzeiten hätten von wenigen Priestern an verschiedenen Orten abgehalten werden müssen. Die Bilder von den damaligen Zeremonien sollen bei den Feierlichkeiten am Wochenende in einer Fotoausstellung auf die Leinwand gebracht werden.

Der Unterschied von damals zu heute ist bedeutend: Erst 2005 zog die Kirchengemeinde in ihre eigenen Räumlichkeiten. Die ehemalige Friedenskirche auf der Johanniterstraße in Hochfeld wurde Hauptsitz der „Petrus und Paulus“-Gemeinde. Im selben Jahr kam auch Pfarrer Manolis aus Griechenland nach Duisburg, der hier und in den anderen Gemeindestädten die Messe abhält. Das Kirchenschiff wurde gemäß den Traditionen der griechisch-orthodoxen Glaubensgemeinschaft geschmückt: Die Wände sind mit glanzvollen Heiligenbildern, den Ikonen, ausgekleidet, an der Decke hängen prunkvolle Kronleuchter, und an den Seiten gibt es Stühle für die Sänger. Für die rund 2500 Gemeindemitglieder aus Duisburg wurde der Fußboden zusätzlich mit Teppich ausgelegt. „Hauptsächlich der Wärme wegen“, sagt Georgios. Vielleicht auch, weil es in Griechenland die meiste Zeit des Jahres deutlich wärmer ist als in der neuen Wahlheimat.

Das Fest am Sonntag beginnt um 9 Uhr mit der Heiligen Messe, die traditionell bis 12 Uhr dauert. Anschließend beginnen die Feierlichkeiten mit kleinen griechischen Spezialitäten, Wein und Gesang im großen Saal unter der Kirche.