Duisburg. Die gebürtige Duisburgerin veröffentlicht ihren vierten Ruhrpott-Krimi.

Unter mysteriösen Umständen stürzt ein verrenteter Malocher vom Hochofen V im Landschaftspark Nord. War es Selbstmord, oder hat jemand nachgeholfen? Diese Frage steht am Anfang des neuen Ruhrgebiets-Krimis von Irene Scharenberg. „Ein Fall zu viel“, so der Titel des rechtzeitig vor Weihnachten erschienenen Bandes.

Der etwas schrullige Hauptkommissar Wilibald Pielkötter und sein Assistent Barnowski werden bald mit weiteren Todesfällen konfrontiert. Eine Frau läuft auf der Mülheimer Straße vor ein Auto, ein Uni-Mitarbeiter attackiert zunächst eine studentische Hilfskraft und begeht dann Selbstmord. Mal gibt es eine Gelegenheit, mal ein Motiv. Aber so richtig rund wird keiner der Todesfälle. Gibt es eine Verbindung? Und wenn ja, was haben der meist schlecht gelaunte Pielkötter und sein vor Charme strotzender Kollege übersehen?

Der vierte Krimi von Irene Scharenberg

„Ein Fall zu viel“ ist der vierte Krimi von Irene Scharenberg. Der Leser folgt den beiden Polizisten bei ihren Ermittlungen, die auf manchen Holzweg führen. Und er tappt bis kurz vor Schluss mindestens so im Dunkel wie die fiktiven Beamten. Als dann endlich ein zweifelsfreier Mord geschieht, wird es für die Polizisten haarig. Und Barnowski schwebt plötzlich in Lebensgefahr.

Irene Scharenberg, aufgewachsen in Duisburg und Wahl-Moerserin, hat eine weitere originelle Kriminalgeschichte ersonnen. Und wieder sind die Schauplätze der Geschichte auch die Schauplätze ihres Lebens und dem Leser bestens bekannt: Landschaftspark Nord, Königstraße und „Life Saver“, der Campus der Universität. Ein Abstecher führt nach Bruckhausen, ermittelt wird auch in Moers und Essen.

Einmal mehr geht es um eine Mordserie, einmal mehr lebt die Geschichte vom Gegensatz zwischen den beiden Ermittlern, die kaum eine Gelegenheit auslassen, sich auf die Nerven zu gehen, sich im Grunde aber ganz gut leiden können. Und wieder ringt Willibald Pielkötter mit seinem Seelenleben, hat mit Eheproblemen und Midlife-Crisis zu kämpfen. Dabei nehmen diese Schilderungen gelegentlich etwas zu breiten Raum ein, stören den Spannungsbogen. Insgesamt ist es dennoch ein unterhaltsamer Ruhrpott-Krimi, der sich in Duisburg und Umgebung gut unter dem Weihnachtsbaum macht.