Duisburg. Die Meidericher Schiffswerft betreibt seit über 115 Jahren Schiffsbau. Doch auch mit der Produktion von Kunst hat sich die Werft einen Namen gemacht. Das spektakulärste Werk kann man nun im Duisburger Innenhafen bestaunen: das Kunst-U-Boot mit dem Titel „Ich kann, weil ich will, was ich muss“.
Schiffsbau betreibt die Meidericher Schiffswerft nunmehr seit 115 Jahren – und eigentlich sogar noch länger. Neueren Datums ist die Produktion von Kunst, und das ist nicht nur der Kulturhauptstadt im Jahr 2010 zu verdanken.
Wohl aber das spektakulärste Werk der Werft, nämlich das Kunst-U-Boot mit dem Titel „Ich kann, weil ich will, was ich muss“, das erst auf dem Baldeneysee in Essen lag und seit einigen Wochen nun im Duisburger Innenhafen. Auch beim Anfangs der 90er Jahre gebauten „Schiffsmasken-Brunnen“ auf der Königstraße waren die Spezialisten vom Hafenbecken A gefragt, den Entwurf des Künstlers Thomas Virnich in Stahl umzusetzen.
Kernkompetenzen der Meidericher Schiffswerft
Doch Kunst ist nicht Kerngeschäft der Werft. Schiffsumbauten, Schiffsneubauten, Spezialanfertigungen, Neumotorisierungen und Serviceleistungen rund ums Schiff sind die Kernkompetenzen der Meidericher Schiffswerft, die Ende 1898 vom Duisburger Bankier Alwin Hilger gegründet wurde. Der eigentliche Werftbetrieb ist indes älter, da vor 115 Jahren die bereits existierende Firma Thomas & Co, ansässig „zu Meiderich Kreis Ruhrort“, übernommen wurde.
1908 folgte dann der Umzug vom (in den letzten Jahrzehnten zwecks Landgewinnung verfüllten) Kaiserhafen zum heutigen Standort am Hafenbecken A. Und der Enkel des Bankiers Hilger, Hans-Jürgen Walzer, ist nach wie vor Gesellschafter der Werft, bei der er von 1967 bis 2004 tätig war, davon 30 Jahre als Geschäftsführer.
Auch wenn nicht gerade Kunst entsteht, hat die Werft immer wieder spektakuläre Aufgaben, beispielsweise die Verlängerung von Schiffen wie etwa der MS „Aargau“ im Jahr 2009. Für die Rheinstrecke nach Basel waren in den 80er Jahre Schiffe mit 95 Meter Länge gebaut worden, weil eine von zwei Schleusen nicht länger war. Dann wurde die Schiffshebeanlage vergrößert – und die Schiffe durften stolze 15 Meter länger ausfallen.
Über 430 Neubauten von Spezialschiffen
In ihrem 115-jährigen Bestehen hat die Meidericher Schiffswerft über 430 Neubauten von Spezialschiffen aller Art abgeliefert, zuletzt unter anderem das Gastronomie- und Eventschiff „Monkey Island“. Aber auch Denkmalpflege gehört zu den Spezialitäten des Traditionsunternehmens. So wurde in diesem Jahr das 1922 gebaute Kranschiff „Fendel 147“ restauriert von der Erneuerung des Holzlukendaches bis zu Reparaturen am stählernen Rumpf. Auch der vor 90 Jahren in Dienst gestellte Radschleppdampfer „Oscar Huber“ wurde generalüberholt. Beide Schiffe liegen im Hafenmund.
U-Boot im Innenhafen