Duisburg. Eine Woche lang spielt das Festival Spielarten die Hauptrolle im Komma-Theater in Duisburg-Rheinhausen. Vier Inszenierungen für Kinder und zwei für Jugendliche zeigen Vielseitigkeit bei der Themenwahl und den Bühnenmitteln.
„Wir lassen Perlen liegen, weil sie schlicht schon in Duisburg waren“, sagt Michael Steindl, künstlerischer Leiter des Theaters der Stadt. So gut ist die Auswahl für das 14. Kinder- und Jugendtheaterfestival Spielarten, das einiges schon beim Festival Kaas und Kappes dabei war. Macht aber nix, es bleiben genug unbekannte Perlen, die vom 23. November an eine Woche lang das Komma-Theater zum Glänzen bringen. Neun Städte konnten sich aus zehn herausragenden Stücken die für sie besten herauspicken. Für Duisburg saß unter anderem Elke Bruckmann vom Spielkorb in der Jury. Einen Favoriten kann sie nicht benennen, so toll und facettenreich seien die Kandidaten.
Eine Entdeckung ist für sie das Echtzeit-Theater aus Münster, das eine moderne Fassung von „Hänsel und Gretel - zusammen allein unterwegs“ auf die Bühne bringt. Ein Märchen sei das nicht, die Schauspieler seien ein dynamisches Erlebnis. Und neben der Bühne spielt sich eine zusätzliche Geschichte mit Püppchen ab, die per Video verfolgt werden kann, erzählt Bruckmann. Das Stück wird zur Eröffnung am Samstag, 23. November, um 15 Uhr gezeigt. Geeignet ist es für Kinder ab fünf Jahren.
Für die Klassen 2 bis 6 ist gesorgt
Für die Klassen 3 bis 6 ist die Inszenierung des Kinderbuchklassikers „Pünktchen und Anton“ von Erich Kästner gedacht. Das Consol Theater aus Gelsenkirchen hat es mit Musik und einem „riesigen Bühnenbild“ inszeniert, verrät Bruckmann. Es wird am Montag, 25. November, um 11 Uhr aufgeführt.
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Ein ausgestopfter Fuchs übernimmt die Hauptrolle in einer Inszenierung des Comedia Theaters aus Köln. „Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“ von Martin Baltscheit bringt für Kinder der Klassen 2 bis 4 das Thema Altern auf die Bühne: der Fuchs, einst ein bewunderter Held, wird schusselig, hält ein Nest für seine Wohnung und stürzt als vermeintlicher Vogel ab. Die jungen Füchse helfen ihm. Es wird am Dienstag, 26. November, um 11 Uhr gezeigt.
Ab Klasse 8 wird es anspruchsvoller
Für Jugendliche ab Klasse 8 ist „Ännes letzte Reise“ gedacht. Das Theater mini-art aus Bedburg-Hau widmet sich der Euthanasie im Nationalsozialismus über die wahre Geschichte der Anna Lehnkering, die in der psychiatrischen Klinik in Bedburg-Hau Patientin war und 1940 ermordet wurde. Das Stück sei eine Mischung aus Fakten und Fiktion, um auch das Innenleben von Tätern und Opfer darzustellen, erklärt Bruckmann. Es wird am Mittwoch, 27. November, um 11 Uhr aufgeführt.
Ein Heimspiel haben Nils und Till Beckmann, die sowohl im Komma-Theater ihre Heimat haben, als auch zum Ensemble vom Theaterkohlenpott aus Herne gehören. Ihr Stück „Kopf oder Zahl“ ist für Jugendliche ab Klasse 8 gedacht und handelt von einem 15-Jährigen, der frisch aus dem Jugendarrest kommt und innerlich zerrissen ist. Termin: Donnerstag, 28. November, 11 Uhr.
Das Stück „Hasenland“ schließt die Spielarten am Freitag, 29. November, um 11 Uhr ab. Es ist für die Klassen 3 bis 6 gedacht und widmet sich den Themen Kultur und Integration aus Kindersicht.