Duisburg. Die Beiträge der diesjährigen Filmwoche sind so unterschiedlich wie die Menschen, die hinter ihnen stehen. Unter dem Titel “im Bilde“ werden bis zum 10. November unter anderem Dokumentarfilme aus Moldawien, der Türkei, der Schweiz und Deutschland gezeigt. Hier ein paar Highlights.
Unter dem Titel „im Bilde“ startet am Montag Abend die 37. Duisburger Filmwoche. 27 Beiträge werden im Rahmen des Wettbewerbs bis zum 10. November gezeigt.
Festivalleiter Werner Ruzicka ist von der Qualität der Dokumentarfilme überzeugt: „Das Programm ist gut.“ Ein Ausblick auf einige der Höhepunkte.
Betongold
Filmemacherin Katrin Rothe setzt sich für „Betongold“ mit dem Thema Gentrifizierung zusammen — unfreiwillig. „Wie die Finanzkrise in mein Wohnzimmer kam“, lautet deshalb der komplette Titel des Beitrags. Bevor ein Investor aus dem typischen Mietshaus in Berlin-Mitte eine noble Immobilie machen kann, sollen die alten Bewohner raus. Doch Rothe wehrt sich und greift zur Kamera.
Da der Vermieter und die potenziellen Nachmieter nicht im Film auftauchen dürfen, entschied sich Rothe, einige animierte Szenen einzubauen. Zu sehen am Freitag um 12 Uhr im Filmforum.
Vaters Garten
Auch der Schweizer Filmemacher Peter Liechti bedient sich eines Kniffs, um Personen in seinem Film „Vaters Garten“ ein Gesicht zu geben und sie doch zu verstecken. Seine Eltern lässt er als Hasenfiguren in einem Puppentheater auftreten.
Auf Zeit zieht der Filmemacher zurück in sein altes Elternhaus. Er sucht Gespräche mit seinem Vater und seiner Mutter, stellt Fragen und erhält nicht immer angenehme Antworten. „Vaters Garten“ läuft am Donnerstag um 20 Uhr.
Panihida
Ana-Felicia Scutelnicu begleitet für „Panihida“ eine Trauerzeremonie in einem moldawischen Dorf. Eine Gemeinde nimmt Abschied von einer alten Frau, klagt und diskutiert, man hält Wache am Totenbett und setzt sich morgens in Bewegung, um die Frau über trockene Felder und steinige Wege zu ihrer Ruhestätte zu geleiten.
Doch nicht nur die Natur, sondern auch ein fluchender Pfaffe und viel Wein machen die letzte Reise beschwerlich. „Panihida“ wird am Samstag um 14 Uhr gezeigt.
Dilim Dönmüyor
„Meine Zunge dreht sich nicht“, so lautet die deutsche Übersetzung des türkischen Titels. Serpil Turhan reist für den Film zu ihren kurdischen Wurzeln und begegnet dabei einer familiären Fremde.
Großen Anteil daran hat die kurdische Sprache, die ihre Eltern einst dort zurückgelassen haben. Zu sehen am Samstag um 16 Uhr.
Andere Welt
Christa Pfafferott bietet dem Publikum Einblicke in einen Bereich, der von meterhohen Mauern und Stacheldraht umgeben ist. Die „Andere Welt“ ist die forensische Klinik Nette-Gut, in der Frauen im Maßregelvollzug nach § 63 leben.
Zwischen Fürsorge und Kontrolle durch das Pflegepersonal ringen die Insassen um Perspektiven. „Andere Welt“ läuft am Dienstag um 20 Uhr.