Duisburg. .
Es ist der Traum von Jungs auf der ganzen Welt: Der 13-jährige Pablo wird gleich von drei großen Fußballvereinen in den Niederlanden umworben. In seinem Film „Der Preis des Himmels“ zeigt Jack Janssen, dass auch dieser Traum seine Schattenseiten hat. 28 zeitgenössische Dokumentarfilme aus Europa und Asien zeigt „doxs!“ vom 4. bis 10. November im Filmforum, darunter neun deutsche Erstaufführungen und eine Weltpremiere.
Themen für Kinder und Jugendliche
Dabei beleuchtet das Festival für Kinder und Jugendliche, welche Themen sie bewegen: Leistungsdruck, Schönheitsdiktate, Ausgrenzung, ein Leben mit Behinderung, multikulturelle Biografien. „Die Filme fokussieren dieses Jahr in besonderem Maße die Frage, was es heute heißt, jung zu sein: mit allen Anforderungen und Ansprüchen“, so „doxs!“-Leiterin Gudrun Sommer.
Bei einem kurzen Streifzug durchs Programm wurde gestern auch deutlich, dass die Filme auch Erwachsene bewegen können. So kommen in „Du hast die Wahl“, einem Film von Kajsa Naess aus Norwegen, Kinder zu Wort, deren Eltern im Gefängnis sitzen. Heiterer geht es zu in „Krokodile ohne Sattel“. Darin hat die deutsche Dokumentarfilmerin Britta Wandaogo die Doppel-Identität ihrer Tochter zum Thema gemacht, deren Vater Afrikaner ist: „Ich bin Deutsche, ich bin Afrikanerin“, sagt sie.
Den harten Alltag von Kindern, die wegen ihres Übergewichts von ihren Eltern in den Ferien in ein Diät-Camp geschickt worden sind, schildert der Pole Tomasz Jeziorski in „Camp“. Da strömt der Schweiß über die Gesichter, in denen Abwehr und Verzweiflung zu lesen ist. Die Niederländerin Saskia Gubbels porträtiert in „Wenn ich in den Spiegel schau“ ein Mädchen, das bei einer Party schwere Brandverletzungen erlitten hat. In „Rückkehr nach Mandima“ schildert der Schweizer Robert-Jan Lacombe, wie der nach dem Studium in Frankreich zurück kehrt in das Dorf im Kongo, in dem er aufgewachsen ist.
Neun Filme für die „Große Klappe“ nominiert
Erstmals im Programm sind drei Filme aus Indonesien. Sie entstanden im Projekt „Kid Dok“, das von 2012 bis 2013 Filmemacher aus Jakarta bei den ersten dokumentarischen Kurzfilme unterstützte, die überhaupt in Indonesien entstanden sind.
Neun Filme sind für den Preis „Große Klappe“ nominiert, den wieder eine Schüler-Jury vergibt; die Mitglieder kommen von vier Duisburger und einer Bochumer Schule. Er wird in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung vergeben und ist mit 3500 Euro dotiert.
„Ein Superprojekt, das aus der Bildungslandschaft nicht wegzudenken ist“, nennt Kulturdezernent Thomas Krützberg „doxs!“, das allein 2000 Schüler während der Festivalzeit erreicht und darüber hinaus auch ein Programm für Kindertagesstätten anbietet. Dabei hilft die Sparkassenstiftung.