Alle wollen nach Großbrand Wiederaufbau des Duisburger Lernbauernhofs
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Duisburg. Nach dem Brand auf dem Ingenhammshof wollen alle an einem Strang ziehen, damit der Lernbauerhof wieder voll genutzt werden kann. Wann die Tere wieder nach Obermeiderich zurückkehren können, kann die Awo zu diesem Zeitpunkt nur grob und mit Optimismus schätzen: wohl frühestens im Sommer 2014.
Noch immer liegt ein säuerlich-scharfer Geruch in der Luft, sobald man den Ingenhammshof betritt. Arbeiter räumen die Trümmer der ausgebrannten Scheune an die Seite, auf einem Teil der Fassade eines alten Schuppens sind noch grüne Efeuranken zu sehen, nur ein paar Meter weiter liegen verschmorte Holzbalken und verzogene Metallgitter.
„Die Stallungen sind komplett weg. Ein Erhalt ist wirklich nicht möglich“, sagt Karl-August Schwarthans, Geschäftsführer der Awo-Integration, die den Hof betreibt. „Das Dach, die Stahlträger – das ist alles nicht mehr brauchbar.“ Mehrere 100.000 Euro werden die Beseitigung der zerstörten Scheune und ein Neubau kosten.
Normalität soll rasch wieder einkehren
Duisburger spenden für Lernbauernhof
Viele Duisburger haben schon ihre Hilfe angeboten. Mehr als 1000 Euro an Geldspenden sind kurzfristig zusammengekommen, in sozialen Netzwerken wie der Facebook-Gruppe „Hilfe für Ingenhammshof“ diskutieren mittlerweile 3200 Menschen, wie man den Betreiber in der schweren Situation unterstützen und den Tieren Gutes tun könnte. Für Karl-August Schwarthans ist klar, dass man den Lernbauernhof nicht aufgeben werde.
Im Bauerncafé schräg gegenüber steht ein Kuchenblech in der Auslage. Trotz des verheerenden Brandes Anfang der Woche soll auf dem Ingenhammshof ganz schnell wieder Normalität einkehren, wünscht sich Schwarthans. „Wir wollen uns nicht aus dem Rhythmus bringen lassen.“
Esel Janosch hat auf dem Gelände eine neue Bleibe gefunden, die Gänse und Hühner mussten zusammenziehen, Ponys und Ziegen ebenfalls. „Den Tieren geht es augenblicklich sehr gut, man sieht es an ihren Bewegungsabläufen“, erklärt Schwarthans. Das gelte auch für die Pferde und Rinder, die vorübergehend auf dem Bauspielplatz in Neumühl einquartiert wurden. Die Pfleger vom Ingenhammshof betreuen sie weiter, damit die Tiere ihre Bezugspersonen nicht verlieren.
Optimistische Schätzung
Wann sie wieder nach Obermeiderich zurückkehren können, wann die neue Scheune stehen soll, kann Schwarthans zu diesem Zeitpunkt nur grob schätzen. Er hoffe auf den Sommer 2014. Das sei allerdings eine sehr optimistische Schätzung, meint er. Dem tragischen Bild, das sich draußen böte, könne man eben nur mit Optimismus begegnen.
Großbrand Ingenhammshof in Duisburg
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„Wir wollen und wir können auf so eine Einrichtung an dieser Stelle nicht verzichten“, betont Ralf Winkels, Leiter des Landschaftsparks. Auch er wurde in der Nacht des Brandes informiert und stand kurz darauf hilflos vor den Flammen. Der Ingenhammshof gehöre zum Gesamtensemble Landschaftspark dazu, sagt er. Formell stehe er auf städtischem Grund, dem Immobilien Management Duisburg (IMD) gehören die Gebäude, die Awo ist Betreiber des Hofs.
Trotz dieser recht komplizierten Konstellation sind Winkels wie auch Schwarthans überzeugt, dass alle an einem Strang ziehen werden, um den Hof so schnell wie möglich wieder instand zu setzen. Die Versicherungen hätten den Brand auch schon als Schadensfall anerkannt.
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