Duisburg.
In der Duisburger Quiz-Szene ist er ein alter Bekannter, bundesweit wurde er im letzten Jahr als „Super Champion“ der gleichnamigen ZDF-Show bekannt und jetzt will Sebastian Jacoby in der ARD-Spielschau „Die Deutschen Meister 2013“, die von Kai Pflaume moderiert wird, auftrumpfen. Diesmal mal mit einem ganz speziellen Fachgebiet: Er tritt als „Stadt-Land-Fluss-Meister“ an.
Kurz vor der ersten Probe bekommt die Redaktion den schlauen Duisburger ans Telefon. Der hört sich erstaunlich ruhig an und erzählt unaufgeregt, dass er sich erst mal im Frühjahr beworben hätte, dann einen Anruf bekommen habe, zum Casting eingeladen und „als fernsehtauglich“ befunden worden sei.
Sein umfangreiches Wissen hat er im Laufe der Jahre erworben. In Duisburg nimmt er regelmäßig an Quiz-Veranstaltungen teil, veranstaltet selbst ein Pup-Quiz und ist – ja so etwas gibt es – Mitglied im deutschen Quiz-Verein. Der hat sich auf die Fahne geschrieben „die Förderung des Quizzens als Wettkampfsport und Form der Wissensvermittlung in Deutschland“ zu fördern.
Eine exotische Randsport-Art
Hier schaffte es Jacoby im letzten Jahr sogar in die Nationalmannschaft und schlug sich mit seinen drei Mitstreitern wacker in Tartu, der zweitgrößten Stadt Estlands, bei der Quiz-Europameisterschaft. Das deutsche Quartett belegte dort Platz neun unter den 15 teilnehmenden Teams. Bei der Weltmeisterschaft 2013, die für die deutschen Teilnehmer in Hannover stattfand, kam Sebastian Jacoby auf einen dritten Rang unter den deutschen Teilnehmern.
Dass international keine großen Titel herausspringen, mag daran liegen, dass diese Art des Wissenstests als Turnierform in Deutschland eine eher exotische Randsport-Art ist. In Ländern wie England können „Profi-Quizer“, vorausgesetzt sie sind gut, ihren Lebensunterhalt bestreiten.
Jacoby hofft auf viele Stimmen beim Zuschauer-Voting
Davon ist Sebastian Jacoby aber weit entfernt. Sein Job ist immer noch der eines Controllers bei Thyssen-Krupp Stahl. „Ich will ja jetzt nicht in der breiten Fernsehöffentlichkeit bekannt werden. Mir geht es mehr um den Wettbewerb“, beschreibt der 35-jährige Duisburger seine Motivation und bekennt „nicht mehr ganz so aufgeregt“ bei der Aufzeichnung der Sendung zu sein: „Aber das ist jetzt nicht so, dass ich hier vollkommen entspannt bin.“
Natürlich hofft Sebastian Jacoby neben vielen richtigen Antworten auch auf möglichst viele Stimmen beim Zuschauer-Voting am Donnerstagabend ab 20.15 Uhr im Ersten. Auch wenn Stadt-Land-Fluss jetzt vielleicht nicht zu den sexiesten Spielkategorien zählt, wie zum Beispiel „Schlammcatchen“. „Aber mich wollen Sie bestimmt nicht Schlammcatchen sehen“, erwidert Sebastian Jacoby lachend. Außerdem: „Ich denke, dass das ganz attraktiv wird.“ Denn von den 17 Teilnehmern die in drei Sendungen gegeneinander antreten, werden sich neun im Finale wiederfinden und sich dort mit einem europäischen Meister messen. Dem Gewinner winken am Ende 100.000 Euro. Etwas mehr als beim Pup-Quiz, wo der Sieg im allgemeinen mit einem Fünf-Liter-Fass Bier belohnt wird.