Duisburg.
Ohne Fleiß und Schweiß kein Super-Preis: Nahezu sechseinhalb Stunden am Stück zeigte der Fußball-Akrobat Marcel Gurk am vergangenen Samstag seine tollen Tricks – diesmal aber nicht als Pausenfüller im Stadion oder draußen in der Fußgängerzone. Nein, der 16-Jährige aus Neumühl begeisterte als eine von 289 lebendigen Schaufensterpuppen die shoppenden Flaneure im Oberhausener Einkaufszentrum Centro. Die kürten ihn per Stimmzettel auch zum Gewinner dieses Wettbewerbs. Die atemberaubende Siegprämie: ein Scheck über 10.000 Euro.
Den Ball vor Freude geküsst
„Ich bin jubelnd auf die Bühne gerannt und habe erst einmal meinen Fußball abgeküsst“, erinnert sich Marcel an die ersten Sekunden, nachdem sein Name als Sieger verkündet wurde. Doch bis zu diesem unvergesslichen Moment war es ein weiter Weg: Passend zu seinem Auftritt war ihm das Schaufenster des „Adidas“-Sportgeschäftes zugewiesen worden. Ausgerüstet mit der Startnummer 107 ging es für Marcel und seine 288 Mitstreiter, die jeweils in anderen Läden ihre Vorführungen zeigten, ab 11 Uhr ums große Ganze.
„Ich habe mir nur kleine Trinkpausen und eine Essensauszeit gegönnt. Ansonsten habe ich die ganze Zeit jongliert“, berichtet Gurk. „Das war das mit Abstand Anstrengendste, was ich bisher gemacht habe. Ich habe mehrere T-Shirts durchgeschwitzt.“ Hinzu kamen auf Grund des eingeschränkten Platzes einige Schrammen am Rücken und Schmerzen im Nacken. „Ich konnte hinterher gar nicht mehr stehen und habe zwei Tage gebraucht, bis ich fit war.“
Ein Eintrag im Guinnes-Buch der Rekorde
Doch all die Mühen und Entbehrungen haben sich ausgezahlt: Weil Marcels Darbietungen ein echter Hingucker sind, bildete sich vor „seinem“ Schaufenster fix eine Menschentraube. Kein Wunder, der Teenager ist mit seinen Tricks schon mehrmals im TV aufgetreten und hat sogar einen Eintrag im „Guinness-Buche der Rekorde“. Nicht nur für das Jonglieren des Balles auf den Fußsohlen im Handstand (!) erhielt er Sonderapplaus.
„Den konnte ich hinter der Scheibe zwar nicht hören, aber ich habe gesehen, wie die Leute klatschten.“ Und sie stimmten mehrheitlich für ihn. Mit deutlichem Vorsprung setzte sich der junge Neumühler vor der Konkurrenz durch. Und was macht er mit dem vielen Geld? „Das hebe ich mir als Rücklage für mein Studium auf“, sagt er. Marcel träumt von einer akademischen Ausbildung an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Fußball-Akrobatik ist dort bislang aber noch kein Unterrichtsfach.