Duisburg. .
Nach der Beschwerde eines Fahrgastes über einen Vorfall, bei dem ein Kind in einer Bustür festgesteckt haben soll, hat die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) erneut das Sicherheitssystem an den Ein- und Ausgängen ihrer Fahrzeuge vorgestellt. Bei einem Selbstversuch der WAZ stellte sich heraus: Das buchstäbliche Einklemmen eines Fahrgastes oder eines Gegenstandes (Kinderwagen, Rollator) ist bei funktionierender Technik nicht möglich.
Schauplatz: der DVG-Betriebshof für Busse auf der Straße Am Unkelstein in Kaßlerfeld. Wir stehen im Inneren eines Solobusses, genauer gesagt: an der hinteren Tür. Wir simulieren den Stopp an einer Haltestelle, die Tür teilt sich in der Mitte und schwingt in zwei Hälften auseinander. Ein ausgestreckter Arm dient als Hindernis. Der Busfahrer betätigt den Druckknopf zum Türschließen. Es kommt zu einem leichten Kontakt, doch Bruchteile von Sekunden nach dieser Berührung schwingen die Türen automatisch wieder auf. Außer einem sanften Druck war nichts zu verspüren. Von „Eingeklemmtsein“ kann keine Rede sein.
Mechanismus verhindert Anfahren des Busses
„Verantwortlich dafür sind zwei Druckwellenschalter“, erklärt Michael Koerdt. Der Neudorfer (53) ist seit 39 Jahren bei der DVG beschäftigt und inzwischen als Werkstattleiter im Einsatz. In dem Moment, wo die Türen auf einen Widerstand stoßen, wird ein elektrischer Impuls an die Druckwellenschalter geleitet und sofort der automatische Öffnungsmechanismus aktiviert. „Auch ein verfrühtes Losfahren des Busses ist in diesem Moment gar nicht möglich“, erklärt Koerdt. „So lange nicht alle Türen geschlossen sind, bleibt die so genannte Haltestellenbremse aktiv.“ Dieser Mechanismus verhindert ein Anfahren des Busses. Selbst wenn der Fahrer versehentlich aufs Gaspedal tritt, geschieht nichts. Auch andersherum gibt es eine Absicherung: Sind die Türen einmal verriegelt und hat sich der Bus in Bewegung gesetzt, kann der Fahrer noch so oft auf den Öffnungsknopf drücken – die Tür bleibt bei der Fahrt zu.