Duisburg. Einige Duisburger Innenstadt-Brunnen sprudeln nicht, weil sie saniert werden müssen. Reparaturarbeiten sind an der „Waschmaschine“ und den „Schifffsmasken“ auf der Königstraße nötig.
Vor 30 Jahren angelegt, vor 20 Jahren fertiggestellt, noch heute ein Blickfang – und ein Kostenfaktor: die Brunnenmeile auf der Königstraße. Von den 23 Brunnenanlagen in Duisburg sind alleine zwölf in der Innenstadt zu finden. „Lange Zeit waren sie einfach da“, sagt Andreas Kossen vom Amt für Stadtentwicklung. Denn in jungen Jahren verlangten sie kaum Pflege. „Aber es ist wie bei einem Auto: Je älter, desto mehr muss man machen.“
Zum Beispiel am André-Volten-Brunnen, der den Beinamen „Waschmaschine“ trägt. Es fällt zwar in den Bereich des Vandalismus, wenn Spaßvögel hier Reinigungsmittel ins Wasser geben und der Brunnen überschäumt, doch verleihen die Flocken der Königstraße auch etwas Zauberhaftes. Andreas Kossen kann darüber nach den aufwendigen Reinigungen zwar nicht mehr lachen, doch im Zusammenhang mit dem André-Volten-Brunnen hat er noch größere Sorgen. „Im Laufe der Jahre haben wir aufgrund des hohen Chloridgehalts auch Korrosion innerhalb des Brunnens“, erklärt er. Da es auch Bereiche betreffe, die für die Standsicherheit der Konstruktion relevant sind, muss jetzt gehandelt, sprich repariert werden.
Zwischen 2500 und 11.000 Euro pro Brunnen im Stadtgebiet
Solche Sonderposten sind im städtischen Haushalt für die Pflege der Anlagen nicht vorgesehen. Ein Budget von rund 100.000 Euro steht pro Jahr zur Verfügung, zwischen 2500 und 11.000 Euro pro Brunnen im Stadtgebiet. Das sichert Betrieb und Unterhaltung durch die Wirtschaftsbetriebe: Dichtigkeit und Chloridgehalt werden zum Beispiel regelmäßig geprüft, Reinigungsarbeiten müssen durchgeführt werden – in der Brunnensaison von Anfang April bis Ende September sind die Wirtschaftsbetriebe wöchentlich im Einsatz.
„Jetzt haben wir aber auch Brunnen, an denen die Schäden größer sind“, sagt Kossen. „Da sind die Kosten für die Instandsetzung so hoch, dass die Politik eingebunden werden muss. In der Bezirksvertretung Mitte gab es am 26. September eine Anhörung zu einer Beschlussvorlage, die am 17. Oktober im Ausschuss für Stadtentwicklung beraten werden soll: 43.000 Euro sollen in die dringend nötigen Instandsetzungsarbeiten an städtischen Brunnenanlagen im Jahr 2014 fließen. Soll das Wasser weiter fließen, sind die Maßnahmen alternativlos.
Virnich-Brunnen kann nicht mehr weitersprudeln
Der Virnich-Brunnen mit seinen „Schiffsmasken“ am Kuhtor kann im derzeitigen Zustand nicht mehr weitersprudeln. Die Brunnentasse ist undicht, Mauerfugen müssen saniert, Risse geschlossen, der Innenanstrich erneuert und Fehlstellungen im Mauerwerk ausgebessert werden. Geschieht das nicht, bleibt er zum Start der Brunnensaison am 1. April 2014 trocken.
Das möchte das Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement verhindern. „Die Königstraße mit der Brunnenmeile ist die Einflugschneise für Gäste, die in die Stadt kommen“, sagt Andreas Kossen. Das scheint sich noch nicht überall herumgesprochen zu haben. Wer im Internet auf der Website der Stadt nach dieser Attraktion sucht, erhält folgende Antwort: „Es wurden keine Ergebnisse für ‘Brunnenmeile’ gefunden.“