Duisburg. Die elf Koalas sind im Zoo Duisburg die Publikumslieblinge. Die putzigen Tiere haben einen erlesenen Geschmack - Eukalyptus in 20 verschiedenen Sorten hält der Zoo vor, damit es allen schmeckt, 1800 Euro kostet das pro Woche. Weil jetzt ein Transport-Sponsoring aufhört, sucht der Tierpark Alternativen.

Sie sind einfach süß und sehen zum Knuddeln aus, wenn man mal ihre durchaus beachtlichen Krallen außer Acht lässt: Koalas gehören zu den Publikumslieblingen im Zoo. Seitdem der ehemalige Zoo-Direktor Reinhard Frese 1994 entschied, die australischen Beuteltiere in Duisburg zu zeigen und bald darauf auch zu züchten, geht kaum ein Besucher in den Zoo, ohne den Koalas in ihrem eigenen Haus „Guten Tag“ zu sagen. Denn nach wie vor ist der Duisburger Zoo der einzige in Deutschland, der die phlegmatischen Exoten züchtet.

Doch wie so viele Dinge sind die Koalas dem Zoo nicht nur lieb, sondern vor allem auch teuer. Denn sie sind Feinschmecker. Ihnen kommt nur Eukalyptus auf den Tisch. Schön gebündelte Ruten von 60 bis 70 Zentimetern und diese Rutengebinde bitte schön in breitester Vielfalt. Denn Eukalyptus ist nicht gleich Eukalyptus, zumindest nicht für die feinen Zungen von „Down Under“.

„Wir halten 20 verschiedene Sorten vor“, erzählt Zooinspektor Jan-Henrik Swatek. Jeden Tag gibt es eine Auswahl von bis zu acht Sorten, damit auch bloß niemand von den elf Koalas in den Hungerstreik ob der mageren Speisekarte tritt. Zumal jedes der putzigen Tierchen rund ein Kilo verdrückt. Angesichts der angebotenen Sortenvielfalt ist das dann schon mal die fünffache Menge an Eukalyptus, die den Tieren angeboten wird.

Futter für die Koalas geht richtig ins Geld

So viel Auswahl hat ihren Preis. „Aktuell zahlen wir bei den elf Tieren etwa 1800 Euro pro Woche“, so Jan-Henrik Swatek. Geld, das der Zoo bis zum Jahresende nicht zahlen brauchte, weil die Futterlieferungen aus Florida von der Fluggesellschaft Air Berlin gesponsert worden waren. Doch damit ist seit Jahresbeginn Schluss und deshalb geht das Futter für die Koalas ganz schön heftig in die eh leere Zookasse.

Doppelter Koalanachwuchs

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Deshalb sendet der Zoo einen Hilferuf in die Region und sucht Gärtnereien oder Menschen mit viel Gelände, am liebsten mit Treibhäusern, die für die Duisburger Koalas die heiß geliebten Eukalyptus-Sorten anbauen. Das Saatgut, sagt Jan-Henrik Swatek, stellt der Zoo.

Zoo sucht Gärtner für den Eukalyptus-Anbau

Als damals die ersten Koalas im Duisburger Zoo heimisch wurden, hatte der damalige Pfleger Franz Schramke eine Eukalyptus-Plantage angelegt. Doch, so der Zooinspektor, die Folientunnel sind marode, eine Reparatur, um die Zucht auch frostgeschützt zu bewerkstelligen, wäre zu kostspielig: „Deshalb wäre uns am liebsten, wenn wir einen Gärtner finden würden, der den Eukalyptus anbaut und uns für einen fairen Preis verkauft.“

1500 bis 2000 Quadratmeter Fläche für 1000 bis 1500 Pflanzen wären vonnöten, um die elf Duisburger Koalas auch in Zukunft ihre Leib-und-Magen-Speise zu bieten. Damit auch künftig wieder Heerscharen vor den Gehegen der Beuteltiere stehen und einmütig schwärmen: „Och, was sind die aber süß.“

Waz-Leser besuchen den Zoo

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