Duisburg..



„Rindfleisch-Gurke“ ist die Lieblings-Eissorte der Brillenbären aus den Anden, „Melone-Apfel-Tee“ das der Gorillas. Manche Tiere im Zoo sind in diesen Tagen ausgesprochen heiß auf Eis, und sie kriegen es eimerweise.

Denn in dieser Portionierung bereiten die Tierpfleger die kühlende Kost zu, das übliche Futter in Wasser, alles im Eimer tiefgefroren, die helle Freude im Gehege. „Die schlabbern das ab“, schildert Jan Swatek, Biologe und als Zoo-Inspetor unter anderem zuständig für die Ernährung der Tiere, die Eis-Zeit der Gorillas. Für die Tiger gibt’s Eis mit Fleisch oder Fisch, bei den Bären darf’s gerne auch eine „wilde Mischung“ sein aus Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch. „Interessante Kreationen“, schwärmt Swatek von der Eisbomben-Sommerkost seiner Schützlinge.

Elefanten tauchen ab

Relativ gelassen angesichts der aktuellen Celsius-Werte sind die Tiere, deren natürliche Heimat die tropischen Breiten sind. „Den Elefanten geht’s nicht anders als uns“, sagt der Zoo-Inspektor: „Sie baden gerne und tauchen ausgiebig.“ Die kalifornischen Seelöwen, ebenfalls schönwettergewöhnt, genießen das Wetter ebenfalls und tollen ausgelassen durch ihr Becken.

Anders die Zoo-Bewohner mit familiären Wurzeln in den eher kühlen Gegenden unserer Erde. Die arktischen Wölfe, sagt Swatek, „liegen faul im Schatten“ ihrer bewaldeten Gehege, die Tiger, Heimatdresse: Sibirien, suchten Schatten oder Wasser. Die Tapire erfreuen sich wie auch die Elefanten einer gelegentlichen Dusche aus dem Wasserschlauch. Wer also beim Zoo-Bummel Wohlfühltiere sehen will, sollte darauf achten, wo die Pfleger den Wasserhahn öffnen. Im Tropenhaus „Rio Negro“, dessen Bewohner eigentlich durchweg einen rheinischen Sommer locker wegstecken sollten, stehen die Fenster derzeit weit offen, damit es nicht allzu warm wird.

Manchen ist es nicht warm genug

„Die meisten Tiere“, fasst Zoo-Inspektor Swatek die Erfahrungen der letzten Tage zusammen, „ertragen das derzeitige Wetter besser als unsere Besucher.“

Und es gibt auch noch ein paar Vierbeiner, denen es offenbar überhaupt nicht zu warm werden kann. Die plüschigen Lemuren kommen aus Madagaskar im Indischen Ozean und gelten als absolute Sonnenanbeter, erklärt Swatek: „Die liegen rum und haben alle Viere von sich gestreckt – das sieht ganz klasse aus.“