Duisburg.
Ein weiteres Duisburger Traditionshaus ist bald Geschichte. Das Einrichtungshaus Nölgen schließt nach 113 Jahren seine Pforten. Vor einigen Tagen startete der Abverkauf der Waren in dem bekannten Möbelhaus in Duissern, bis die Lager leer sind.
Es sind nicht die Banken, es ist nicht die Konkurrenz, es ist das Alter, das Inhaber Wilfried Nölgen dazu bewogen hat, das älteste familiengeführte Duisburger Möbelhaus zu schließen.
Übernahme scheiterte
„Wir waren immer im hochwertigen Bereich angesiedelt. Solche Fachgeschäfte wie unseres haben immer ihre Chance“, ist Wilfried Nölgen auch heute noch überzeugt. Doch seine Kinder sind in anderen Bereichen tätig, eine geplante Übernahme des Geschäfts scheiterte.
Deshalb zog Wilfried Nölgen nach 52 Jahren im Betrieb nun den Schlussstrich. „Wir waren immer bemüht, nicht nur zu verkaufen, sondern auch zu beraten“, so Nölgen. Deshalb sei auch der Standort Duissern, der für ein Möbelgeschäft eigentlich etwas abseitig ist, nie ein Problem gewesen. „Die Kunden sind gezielt zu uns gekommen“, weiß der Unternehmer aus Erfahrung.
Beginn 1901
Angefangen hat alles 1901 mit „Nölgen und Bessel“, die sich am Niederrhein auch einen Namen als Möbelhersteller machten. Bald folgte die Trennung und Wilhelm Nölgen machte sich als Möbelhändler selbstständig. Damals stand das Stammhaus an der Königstraße dort, wo bis vor einigen Jahren noch die Dresdener Bank residierte.
Nach dem Krieg zog Möbel Nölgen dann an die Königsberger Allee nach Duissern, wo das Unternehmen jahrzehntelang seine Kunden mit hochwertigen und zeitlos-eleganten Einrichtungsgegenständen lockte. Damit ist nun Schluss. Seine Angestellten haben bereits neue Arbeitgeber gefunden.
Und was macht der Firmenchef Wilfried Nölgen, wenn er nicht mehr sein Möbelhaus führt? Kurzes Schweigen, Lachen: „Ich spiele kein Golf.“ Kurze Pause: „Mir fällt schon was ein.“