Duisburg. Wegen der geplanten Preiserhöhung im Nahverkehr wollen Studenten der Uni Duisburg-Essen auf die Straße gehen. Am Freitag ist eine Demonstration am Duisburger Hauptbahnhof geplant. Die Allgemeinen Studierenden-Ausschüsse (AStA) im VRR-Bereich sehen noch viele offene Fragen.
Die Allgemeinen Studierenden-Ausschüsse (AStA) im VRR-Bereich sehen aktuell keine Einigung im Streit über die Erhöhung der Preise für das Semester-Ticket. Trotz der positiven Entwicklung der letzten Wochen seien die grundlegenden Fragen noch immer nicht geklärt: „Dass der Verwaltungsrat als politisches Kontrollgremium am nächsten Freitag voraussichtlich gegen die VRR-Vorlage stimmen wird, zeigt, dass die Verwaltung des VRR sich selbst nicht bewegt“, so Sarah Malzkorn, Mobilitätsreferentin des AStA an der Universität Duisburg-Essen.
Tatsächlich seien die elementaren Forderungen der Studierenden noch ohne Ergebnis geblieben. Der VRR berufe sich weiterhin auf nicht-repräsentative Erhebungen, die in ihrer Auswertung zudem noch stark tendenziell behandelt wurden. Auch habe keine Verbindung zwischen einer vermeintlichen prozentualen Mehrnutzung der Studierenden und etwaigen Mehrausgaben durch den VRR festgestellt werden können. Damit sei, so schließen sich die Studierenden den Rektoren der Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR) an, eine Erhöhung sachlich nicht begründet.
Demonstration am 27. September in Duisburg
In einer beispiellosen Facebook-Kampagne („So nicht, VRR!“) hatten zuletzt die Studenten der Unis im VRR-Verbreitungsgebiet mobil gemacht. Ob der VRR wirklich vorhatte, das Semesterticket auf einen Schlag so deutlich zu verteuern, darüber gibt es widersprüchliche Angaben. Derzeit zahlen Studenten 150 Euro im Semester für die freie Fahrt in ganz NRW. Das sind 25 Euro im Monat.
Entsprechend setzen die Studierendenvertretungen die Mobilisierung zur Demonstration am Freitag, 27. September, ab 9 Uhr fort. „Es bedarf offensichtlich einer Strukturreform im VRR, die nicht durch einseitige Preiserhöhungen geheilt werden kann“, so Marcus Lamprecht, ebenfalls Mobilitätsreferent des AStA: „Es gilt auch zu befürchten, dass ein Wegfall des Semester-Tickets und damit einer festen Größe auf der Einnahmeseite eine Erhöhung aller weiteren Tickets zur Folge haben wird.“ Daher rufen die Studierendenvertretungen alle Nutzer des VRR auf, gegen die „verfehlte Verkehrspolitik“ zu protestieren.
Härtefall-Fonds in Planung
Am Mittwoch gaben Daniel Lucas und Carina Hommel vom Asta bekannt, was weiter in den nächsten Wochen geplant ist: Zum Start des Wintersemesters soll gemeinsam mit dem Studentenwerk ein Härtefallfonds eingerichtet werden. Es geht um Bafög-Empfänger. Wegen des doppelten Abiturjahrgangs ist mit Wartezeiten zu rechnen, bis das erste Geld kommt. Schon im August war von drei Monaten die Rede, die Bafög-Empfänger in Kauf zu nehmen hätten. Wann der Härtefall-Fonds aber wirklich startet, ist nach Angaben von Lucas derzeit noch offen.
Weiter offen ist auch, wie es im KKC weitergeht: Das Kunst- und Kulturcafé in Essen war vor rund zwei Jahren vom Studentenwerk übernommen worden. Der Asta fordert, dass es wieder in studentische Hände übergeben wird. „Wir wissen nicht, was dort derzeit los ist und sind entsprechend unzufrieden“, bekennt Lucas. „Das KKC ist mehr als Gastro-Betrieb. Wir wollen einen Raum für alternative Kulturprojekte. Davon hat die Stadt zu wenig. Nicht umsonst wurde zuletzt das Schulgebäude Bärendelle besetzt.“
Neu im Programm ist ein „Politischer Dienstag“, der am 22. Oktober auf dem Duisburger Campus startet und dann immer im Wechsel laufen soll: Geplant sind Vorträge und Diskussionen zu politischen Themen. Los geht’s mit einer „kritischen Einführung in die Extremismus-Theorie“. (we)