Duisburg.

Der Airbag öffnet sich mit lautem Knall, die Schüler zucken erschreckt zusammen. Ein Stück weiter geht es ruhiger zu: Jugendliche drehen gleichmäßig Zündkerzen in einen Motorblock. Es ist der „Tag des Handwerks“, und rund 1000 Schüler können auf dem Gelände des Bildungszentrums Handwerk einen Blick in die Welt der Kfz-Mechatroniker sowie in zahlreiche andere Ausbildungsberufe werfen.

„Die Technik ist sehr schnelllebig“, weiß Ausbilder Roland Jahn aus Erfahrung. Sie müsse nicht nur regelmäßig erneuert, sondern das Personal auch häufig fortgebildet werden. „Hier lernen die Schüler Dinge, für die der ausbildende Betrieb nicht die Möglichkeiten oder Zeit hat“, erklärt Günter Schröers von der Innung des Kraftfahrzeughandwerks.

Vorbereitung auf die Gesellenprüfung

Für 900.000 Euro wird deshalb derzeit die Kfz-Ausbildungswerkstatt erneuert und ergänzt, damit den Auszubildenden die neuesten Technologien angeboten werden können. Zahlreiche Testautos, einer großer Lkw und Schulungstafeln aus originalen Herstellerteilen stehen ihnen hier zur Verfügung.

Das Bildungszentrum bietet Perspektiven

Mehr als 20 Ausbilder und vier Sozialpädagogen sind beim Bildungszentrum Handwerk am Konrad-Adenauer-Ring 3-5 in Neumühl beschäftigt. In den angebotenen Umschulungsmaßnahmen, die in der Regel im Februar beginnen, sind noch einige Plätze frei.

In dem Bildungszentrum werden Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen in Bereichen Elektro, Maler- und Lackierer, Heizungsbau, Kfz-Mechatroniker angeboten.

In dem Bildungszentrum verbringen die Azubis insgesamt zehn Wochen ihrer Ausbildungszeit, um sich auf die Gesellenprüfung vorzubereiten. Rund 60 Prozent der Lehrlinge am Bildungszentrum sind Teilnehmer einer überbetrieblichen Ausbildung. Die übrigen 40 Prozent sind hier, um sich umschulen oder weiterbilden zu lassen. „Die Gesellenprüfung ist bei uns mit Bildungsgutschein in 24 statt 48 Monaten möglich“, sagt Lothar Hellmann, Obermeister der Elektro-Innung stolz.

„Die Teilnehmer erwartet im Anschluss ein sicherer Job"

In seinem Tätigkeitsfeld präsentierten die Ausbilder den Schülern am Dienstag die neusten Spielereien der Technik: Die Lichtdimmung vom Tageslicht zum Kuschelmodus und den Panikschalter, durch den das Haus und der Außenbereich auf einen Schlag ausgeleuchtet werden. Die überwiegend aus Duisburger Gesamt-, Real- und Förderschulen stammenden Schüler staunten nicht schlecht über den einfach konzipierten Lichtschaltkreislauf.

Einige wollen sich nach der zehnten Klasse gleich in einem der technischen Berufe bewerben. Aber auch Bewerber ohne Schulabschluss mit Bildungsgutschein nimmt das Bildungszentrum auf. „Die Teilnehmer erwartet im Anschluss ein sicherer Job. Sie müssen nur wollen“, nennt Hellmann die Voraussetzung. Gute Kenntnisse in Mathematik seien allerdings auch wichtig. „Leider haben wir eine massive Abbruchquote“, beklagt der Geschäftsführer des Bildungszentrums, Frank Bruxmeier. Das Durchhalten lohne sich: Alle Gesellen bekämen nach der Umschulung einen Arbeitsvertrag angeboten.