Duisburg. Weil der Kauf einer Konzertkarte im Duisburger Visitorcenter nur unter Angabe des vollen Namens möglich war, reagierte ein Musikfan mit Unverständnis und gab schließlich eine falsche Identität an. Seit dieser Spielzeit muss bei der Buchung für die Philharmoniker das Namensfeld ausgefüllt werden – zur Not reicht ein „X“.

Mit völligem Unverständnis reagierte ein Kunde am Ticketschalter des Visitorcenters, als man ihm erklärte, dass er für den Kauf einer Eintrittskarte für das Philharmonische Konzert im Theater am Marientor mindestens seinen Namen angeben müsse. Ansonsten sei die Ticketbuchung über das System nicht möglich.

Durch aktuelle Debatten um den Datenschutz sensibilisiert, weigerte sich der Konzertliebhaber allerdings, für den Kartenkauf persönliche Angaben zu machen. Sein Konzertticket erhielt er erst, als er schließlich einen falschen Namen angab. Der steht jetzt auf der Karte gedruckt.

Daten werden nicht zu Marketing-Zwecken genutzt

Es ist ein Fall, der sich durchaus wiederholen könnte, nicht nur im Visitorcenter: Denn über das bundesweite Ticketing-System lässt sich von jeder Vorverkaufsstelle eine Konzertkarte für die Philharmoniker buchen. Und tatsächlich muss seit dieser Spielzeit bei der Buchung mindestens das Namensfeld ausgefüllt werden, wie Uwe Gerste, Chef der Marketing-Gesellschaft, jetzt der NRZ bestätigte.

„Es handelt sich dabei aber nur um eine rein technische Notwendigkeit. Wer seinen Namen nicht nennen möchte, bekommt trotzdem eine Karte.“ Man habe sich darauf verständigt, im System notfalls einfach ein „X“ in das Namensfeld einzugeben. Auch bei einigen anderen Veranstaltungen, zum Beispiel der Ruhrtriennale, verlange das System eine Eingabe im Namensfeld.

„Wenn Daten eingepflegt werden, kann das ja auch Vorteile für den Kunden haben. Zum Beispiel liegen bei einer telefonischen Buchung dann direkt alle Daten vor oder Kunden können direkt bei Verlegungen informiert werden“, sagt Gerste. „Ein Zwang dazu besteht nicht, und wir als DMG nutzen diese Daten auch nicht zu Marketing-Zwecken.“

Philharmonikern war Änderung nicht bekannt

Ob der Name oder weitere Daten bei der Buchung technisch abgefragt werden, beruhe allerdings alleine auf den Vorgaben des jeweiligen Veranstalters.

Den Philharmonikern war die Änderung im System allerdings bislang nicht bekannt. „Wir bieten lediglich einen Service an, dass wir Konzertbesucher bei Programmänderungen informieren, wenn sie einen Kontakt hinterlassen haben. Das geschieht aber natürlich freiwillig“, sagt Intendant Dr. Alfred Wendel. „Wir verlangen beim Ticketverkauf jedenfalls keine Daten.“