Duisburg. Die neue Jugendherberge an der MSV-Arena ist nicht mit anderen Herbergen zu vergleichen: Eine große Terrasse, moderne Räumlichkeiten, kunstvoll verzierte Fenster und vieles mehr machen aus der Herberge einen richtigen Hingucker. Die Unterkunft soll neben Schulen und Familien auch Sportler anziehen.
Arnulf Haury hat Geschichte geschrieben: als erster offizieller Gast der gerade eröffneten Jugendherberge an der Kruppstraße. Der Radfahrer aus Lauffen am Neckar ist Montag angekommen, eine Nacht geblieben und dann weitergefahren. Er ist auf Jugendherbergstour durch Deutschland. So hat er das Angebot im Schatten der MSV-Arena gar nicht so lange genießen können. Denn die Jugendherberge mit spektakulärem Flugdach ist nicht nur von außen betrachtet ein echter Hingucker – wie ein Rundgang mit dem Architekten und Generalplaner Michael Hütt sowie dem Herbergschef Thomas Kralik zeigt.
Über die große Terrasse mit reichlich Sitzmöglichkeiten, die durch das verlängerte Dach wie eine Piazza wirkt, geht es zunächst ins Foyer zur Rezeption. Bei 7500 Buchungen allein für dieses Jahr werden die Mitarbeiter dort jede Menge zu tun haben. 24 Stunden rund um die Uhr ist jemand da. Noch ist es aber verhältnismäßig ruhig. Die Schulklasse eines Gymnasiums aus Koblenz ist zu Gast. Doch heute Abend sollen die 70 Zimmer (40 Vierbett- und 30 Zweibettzimmer) wegen der Deutschen Drachenbootmeisterschaften auf der Regattabahn komplett belegt sein.
Offizielle Eröffnung am 28. September mit Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger
Das Deutsche Jugendherbergswerk hat 13,5 Millionen Euro an der Kruppstraße investiert und lädt für den 28. September zur offiziellen Eröffnung ein – mit Ehrengast Theo Zwanziger, dem Ex-DFB-Präsidenten. Dann sollen auch die Sporthalle sowie der Fitness- und Saunabereich fertiggestellt sein.
Eine Übernachtung, inklusive Frühstück und Bettwäsche, kostet pro Person ab 27 Euro. Rund 50 Parkplätze stehen den Gästen vor der Jugendherberge zur Verfügung.
MSV-Fans hätten die Stellplätze beim jüngsten Heimspiel belegt, erzählt Herbergschef Thomas Kralik. Er bleibt aber erst einmal gelassen und wolle die weitere Entwicklung abwarten.
Weitere Infos zur Jugendherberge unter 0203/36 39 96 0, duisburg-sportpark@jugendherberge.de und www.duisburg-sportpark.jugendherberge.de.
An der Decke des Foyers fällt ein Kunstwerk der Düsseldorferin Rita Kanne ins Auge: ein mehrdimensionaler, beleuchteter Sportplatz. Und an den Fenstern spiegeln Piktogramme einzelne Sportarten wider. Klare Zeichen dafür, dass die Jugendherberge neben Schulen und Familien auch Sportler ansprechen will. Rechts von der Rezeption gibt es eine kleine Sitzecke, einen kleiner Kiosk, Getränkeautomaten und zwei Internet-Terminals, links vom Empfang ein kleines Bistro. Kralik: „Einen Kaffee gibt es ab 1,50 Euro.“
Bunte Leuchtleisten zieren den Aufzug
Den Aufzug im Eingangsbereich, der bis in den obersten zweiten Stock führt, zieren bunte Leuchtleisten. Gelb, grün, sandfarben und blau – die Farben ziehen sich durch alle hochmodernen Räume, die dadurch sportlich-frisch und freundlich wirken. Da macht der große Speisesaal keine Ausnahme. Küchenchef Dominic Engel bereitet gerade mit seinem Team das Essen vor. Es gibt Putensteak mit Balkangemüse, Kartoffelecken und Pfefferrahmsoße.
Weiter geht’s zu zwei von insgesamt sieben Seminar- und Tagesräumen, die ab nächster Woche belegt werden, alle mit modernster Technik ausgestattet und Namen wie „Tiger & Turtle“ oder „Kaiserberg“. Doch neben dem Bezug zu Duisburg fällt auch die Brailleschrift für Blinde auf den entsprechenden Schildern auf. Sie taucht in der Herberge überall auf, auch als Orientierung an Treppengeländern. Außerdem gibt es an der Rezeption eine Apparatur, die Nebengeräusche herausfiltern, damit sich Hörgeschädigte leichter verständlich machen können, und insgesamt fünf barrierefreie Zimmer – alle mit geräumigem Bad samt Duschsitz, Behindertentoilette und einer Notklingel.
Vier freundliche Familienzimmer
Auch der Blick in eines der insgesamt vier Familienzimmer ist ansprechend. Ein Doppelbett und ein Doppelstockbett für die Kinder, Dusche und Toilette getrennt – ein grundsätzliches Markenzeichen der Herbergszimmer.
Ebenfalls praktisch: Es gibt einen direkten Zugang im Haus zur Sporthalle. Die ist allerdings ebenso wie der Sauna- und Fitnessbereich noch nicht ganz fertig. Und auch draußen wird hier und da noch gewerkelt. Dafür können das Kunstrasen-Kleinspielfeld, zwei Beachvolleyballplätze und zwei Tischtennisplatten bereits genutzt werden.
Und wer als Gast abends noch ein bisschen grillen oder Party machen möchte, der hat dazu auch die Gelegenheit.