Duisburg.

Es sollte ein „hochwertiges Wohnquartier“ werden, mit schmucken Einfamilienhäusern und rund 550qm großem Grundstücken. Doch am Pregelweg, wo derzeit noch die alte Jugendherberge leer steht, wird es wohl keine Luxus-Häuser geben.

Das Klinikum will das Grundstück kaufen, der Kaufpreis steht mit 2,2 Millionen Euro bereits in den Wirtschaftsplänen für das laufende Jahr.

„Es ist richtig, wir möchten das Grundstück kaufen“, bestätigt Sprecherin Ute Kozber der NRZ. „Es ist aber noch kein Vertrag unterschrieben.“ Derzeit befinde man sich in Gesprächen mit der Stadt über eine Nutzungsänderung. Zu Bauplänen für das Grundstück hält sich das Klinikum zurück: „Es wird ins Gesamtkonzept integriert.“

Den entsprechenden Bebauungsplan hatte der Rat bereits vor drei Jahren angeschoben, ließ das Ziel aber offen: Entweder wird es dort ein Wohnquartier geben oder die Fläche dient der Erweiterung des Klinikums.

Gewaltiger Sanierungsstau

Die Sorgen beim Klinikum sind indes bekannt: Das Krankenhaus, das noch mehrheitlich in städtischer Hand ist, schiebt einen gewaltigen Sanierungsstau vor sich her, wegen Brandschutzmängeln gibt es zahlreiche Ordnungsverfügungen. Um diese abzuarbeiten, werden alleine in diesem Jahr 4,4 Millionen Euro investiert, im Vorjahr war der Betrag noch höher.

Der Sana-Konzern, seit fünf Jahren mit 49 Prozent Minderheitseigner, hat angekündigte Investitionen von 120 Millionen Euro bisher an die Übernahme der Mehrheit geknüpft. Die Stadt lehnte immer wieder ab, will aber auch kein Geld für die Sanierung haben und erwartet stattdessen eine Millionen-Dividende. Allerdings rutschte das Klinikum 2012 erstmals in die roten Zahlen und blieb im Ergebnis 7,5 Mio Euro hinter den Erwartungen zurück. Auch für dieses Jahr wird kein besseres Ergebnis erwartet.

Bleibt also fraglich, ob der Übernahme-Poker jetzt weitergeht. Das Grundstück der Jugendherberge, das Platz für einen notwendigen Neubau bietet, ist jedenfalls Teil des umfangreichen Modernisierungskonzeptes.