Duisburg. . Die Weltranglisten-Zweiten Katrin Holtwick und Ilka Semmler gaben acht WAZ-Lesern im Freibad am Wolfssee Unterricht im Beachvolleyball. Und dann lieferten sie sich noch ein Schau-Match mit Oliver Gies und Torben Tidick vom Rumelner TV
Pritschen, baggern und dann längs in den Sand schmeißen, das machte gute Laune beim Beachvolleyball-Training, einer WAZ-Aktion mit dem Profi-Duo Katrin Holtwick und Ilka Semmler im Freibad Wolfssee. Acht WAZ-Leser hatten ein Training mit den Weltranglisten-Zweiten gewonnen - und brachten das Publikum zum Anfeuern gleich mit.
Aufwärmphase
Die Auslöser der vielen Kameras und Handys sind lauter als die konzentrierten Sportler, die den Anweisungen von Holtwick und Semmler folgen. Runde um Runde joggen sie um das kleine Feld, hauen die Hacken an den Po, traben seitwärts, werfen sich schließlich in den Sand, dehnen sich, stärken die Arm-Muskulatur. Die beiden Profis korrigieren hier, helfen da, machen immer wieder leichtfüßig mit. Die Schüler der Gesamtschule Meiderich können sich schon mal warm anziehen. Ihre Lehrerin Catherine Brasseur-Pieper macht sich vom Spielfeld-Rand aus Notizen zum Warm machen auf Sand, will das mit den Grundkursen Sport im nächsten Schuljahr umsetzen.
Das Training
Sie hätten so viele Übungen in petto, dass sie den ganzen Tag mit Aufwärmtraining gestalten könnten, erzählt Semmler im Interview mit WAZ-Redakteur Daniel Wiberny. Bei den WAZ-Lesern hört man aber schon nach einer Viertelstunde das satte Plöpp der Bälle beim Baggern. Deutlich im Vorteil: Die Zwillinge Greta und Linda Kahl, die als erfahrenes Duo antreten. Die anderen Gewinner bilden ausgesprochen heterogene Teams - in Sachen Alter und Können.Doch die Profis trauen ihnen was zu, schnell sollen die Duos mit drei Bällen gleichzeitig spielen. Das hat was von Zirkus-Jonglage.
WAZ Leser Aktion
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Die beiden jüngsten Gewinnerinnen Sophie (8) und Jana (10) Heuschkel bekommen derweil Einzelunterricht von Katrin Holtwick. Geduldig kniet die 29-Jährige im Sand auf Augenhöhe mit den Mädchen und erklärt Tricks beim Pritschen, übt das Baggern. Erst ein halbes Jahr trainieren sie beim Rumelner TV. Obwohl die Netze beim Kindertraining viel niedriger hängen, schafft Sophie einen Ball aus dem Halbfeld auf die andere Seite. Und ist stolz wie Bolle.
Lisanne ist auch glücklich. Gleich nach dem Training ist sie ins Wasser des Wolfssees gehüpft, jetzt kuschelt sich die durchtrainierte Zehnjährige ins Handtuch. Dreimal die Woche Akrobatik hinterlassen ihre Spuren. Als Erkenntnis nimmt sie mit, dass man sich auch für den Strandsport aufwärmen sollte. Dass sie ohne Verein im Rücken mit den Großen so erstaunlich gut mitgehalten hat, scheint in der Familie zu liegen. Papa Roland Steinwartz, der ebenfalls zu den Gewinnern gehört, spielt für den Rumelner TV bei den Senioren und ist ganz schön stolz auf seine Jüngste.
Das Match
Für das Show-Spiel sind Oliver Gies und Torben Tidick angetreten, die für den Rumelner TV in der zweiten Bundesliga spielen. Da zeigt sich die wahre Könnerschaft der Profis: Die Bälle sind schnell, hart, die Sprünge kraftvoll. Verausgaben tun sich aber beide Seiten nicht.
Ohnehin ist das Netz zehn Zentimeter unter Wettkampfhöhe. Aber: „Die Jungs würden uns an jedem Netz verprügeln“, ist Katrin Holtwick sicher, Weltrangliste hin oder her. Und die Rumelner Jungs, ziemliche Kanten im Vergleich zu den Mädels, sorgen sich insbesondere im Block am Netz um die zarten Finger der Frauen. Technisch seien die Profispielerinnen ja sehr gut, gestehen Tidick und Gies, und bewegt hätten sie sich für die zwei gewonnenen Spiele ja auch, frotzeln sie.
Das ein oder andere Mal gelingt es Ilka Semmler aber doch, lässig einen Ball an ihrem größeren Kontrahenten vorbei zu schieben. Spielstand am Ende: 21:17, 24:22 für die Lokalmatadore. Hartnäckig leuchtet der pinkfarbene Nagellack von Semmler durch eine staubig-sandige Dreckschicht. Keine Spur von Erschöpfung ist zu sehen. Auf geht’s nach Essen zum eigenen Training für die Deutschen Meisterschaften am Wochenende.
Stimmen nach dem Spiel
Linda und Greta Kahl sind ebenso Reha-Pädagogik-Studentinnen wie Holtwick und Semmler. Für die 23-Jährigen war das Training „irre cool“, auch die Tipps seien gut gewesen, etwa zur Positionierung im Spiel, wo die Zwillinge nach Ansicht der Profis dichter zusammenrücken müssten. „Aber ich glaub’, das setzen wir nicht um“, fügen sie lachend hinzu.
Auch Ines Becher ist zufrieden, die 23-jährige Physiotherapeutin spielt bei MTV Union Hamborn in der Bezirksliga und fand es toll, den Profis beim Spiel zuzusehen. „Sehr angenehm“ war das Training für Falko Guzowski, besonders die Geduld der beiden lobt der 38-Jährige, zumal er eher schlecht Volleyball spiele. Geschafft ist er aber nicht von der Plackerei im Sand. „Ich geh jetzt noch ne Runde laufen.“
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