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Das Gute zuerst: Dieses Jahr sind noch keine Blaualgen im Freibad am Wolfssee aufgetaucht. Denn wie die Menschen baden die Algen lieber bei warmen Wetter - und hochsommerliche Temperaturen gab’s in dieser Saison bisher kaum. Da sich der begehrte Sonnenschein auch in den nächsten Tagen nicht ankündigt, bleibt das Freibad erst mal geschlossen.

„Bis zum Donnerstag haben wir durchgehalten und jeden Tag wenigsten bis 14 Uhr geöffnet. Doch unter wirtschaftlichen Aspekten können wir uns das nicht weiter leisten“, sagt Frank Skrube, der Vorsitzende des DJK SV Poseidon, der das Freibad betreibt.

Zehn, zwölf unerschrockene Badegäste, die trotz drohender Regenwolken im Wolfssee ihre Runden schwimmen, damit ist der fest angestellte Bademeister nicht ausgelastet. Georg Bogatz bleibt einstweilen zu Hause und arbeitet dafür bei gutem Wetter mehr. „Wir haben ein flexibles Stun­denkonto vereinbart“, so Skrube.

Sobald sich das Wetter bessert, öffnet das Freibad wieder. Skrube: „Wir brauchen ein, zwei Tage Vorlauf, um wieder klar Schiff zu machen“. Im Klartext bedeutet das, um den Kot der Gänse zu beseitigen. Denn das Federvieh hat trotz des miserablen Wetters eine Dauerkarte gelöst. Täglich genießen an die 100 Gänse die Idylle am See. Wenn die Liegewiese voll ist, fliegen die Gänse erst am Abend ein, nun breiten sie sich den ganzen Tag ungestört von lästigen Badegästen auf den Wiesen aus. „Wir haben schon alles probiert, um die Tiere zu vertreiben. Nichts hat geholfen“. Weder flatternde Alu-Streifen, noch störende Geräusche. Und der 60 Zentimeter hohe Zaun, den Freibad-Mitarbeiter am Ufer errichtet haben, um Jungtiere von den Wiesen fernzuhalten, nützt auch nichts. „Nach zwei Tagen haben die Gänse-Eltern den Dreh raus und heben den Zaun an“.

Die Wassertemperatur liegt aktuell bei 21 Grad - ganz angenehm zum Schwimmen. Einige Vereinsmitglieder, die dank ihres Jahresbeitrags dauerhaft Zutritt haben, hüpfen auch konsequent ins Wasser. Ansonsten zählte Poseidon bisher weniger als 10 000 Gäste, die meisten kamen zu Pfingsten.

Dabei fing die Saison richtig gut an. Am 28. Mai, dem Spitzentag, kamen 2300 Besucher. 35 000 zahlende Gäste braucht der Verein, um eine schwarze Null zu schreiben. Richtig gut sieht die Bilanz aus, wenn 60 000 Leute eine Eintrittskarte (vier Euro für Erwachsene, 2,50 € für Kinder) kaufen, in Spitzensommern wie 2002 wurden über 100 000 Sonnenhungrige gezählt.

Wenigstens die Vermietung läuft gut. Ein- bis zweimal die Woche ist das Gelände am See abends gebucht. Wer ein Zelt mitbringt, darf sogar bis zum nächsten Morgen bleiben. Auch After-Work-Partys und Beachvolleyball mit den Nationalspielerinnen Katrin Holtwick und Ilka Semmler sollen das Freibad füllen.

Bis Mitte September ist das Bad auf jeden Fall geöffnet. Den Juli schreibt Skrube genauso wie den Juni ab. Nun hofft er auf den August. „14 schöne Tage am Stück können alles rausreißen“. Am liebsten wären ihm zwei schöne Wochen zum Ferienende - die Schulkinder hätten nichts dagegen. Aktuelle Öffnungszeiten sind unter www.freibad-wolfssee.de, 72 04 05, zu erfahren.