Duisburg. . Radsportler Matthias Herzog setzt sich für hilfsbedürftige junge Menschen ein. Für die Aktion „RTL – Wir helfen Kindern“ radelt der Familienvater auf seinem Fahrrad durch insgesamt 75 Städte - darunter Duisburg. Dafür bezahlen Sponsoren für jeden zurückgelegten Kilometer für die Charity Aktion.
Vor siebeneinhalb Wochen hat Töchterchen Lena das Licht der Welt erblickt, doch Matthias Herzog hat sie zuletzt nur noch per Handyfotos zu Gesicht bekommen, die ihm seine Frau Kristina täglich zuschickt. Der 36-Jährige ist nämlich trotz des freudigen Ereignisses seit dem 27. Juli auf großer Tour unterwegs. Er umrundet Deutschland. Auf einem Fahrrad! Knapp 4000 Kilometer legt der Extremsportler und Motivationstrainer strampelnd auf seiner windschnittigen Rennmaschine zurück. Alles für den guten Zweck.
1000-Euro-Spende überreicht
Der Erlös dieser Aktion kommt „RTL – Wir helfen Kindern“ zugute, das sich für hilfsbedürftige junge Menschen einsetzt. Jeder Kilometer, den Herzog auf seinem Rundkurs durch insgesamt 75 Städte zurücklegt, ist dank der Hilfe von Sponsoren bares Geld wert. Bei seinem Zwischenstopp gestern Mittag vor dem Rathaus nahm er einen Scheck in Höhe von 1000 Euro in Empfang – eine Spende der Volksbank Rhein-Ruhr, die Claudia Stäubner für das Finanzinstitut überreichte. Zum Empfangskomitee gehörten zudem Bürgermeister Manfred Osenger und DMG-Geschäftsführer Uwe Gerste.
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Gestern war der 17. Tag am Stück, an dem Matthias Herzog im Sattel sitzt. 23 muss er schaffen, um diese strapaziöse Charity-Tour komplett zu meistern. Dabei gilt es, Tagesetappen von 110 und 230 Kilometern zu absolvieren. Die gestrige von Köln nach Oberhausen war die kürzeste. „Und ich hatte die meisten Haltepunkte“, erzählt der austrainierte Radsportler in einer kurzen Verschnaufpause vor dem Rathaus. Bis zu 25.000 Euro kommen jetzt unterwegs zusammen. Diese Summe soll im Rahmen einer Vortragsreise, zu der Herzog im Herbst antritt, aber noch auf 70.000 Euro ansteigen.
5000 bis 6000 Kalorien Glukose-Natrium-Mischung
Seine Eltern Margit und Manfred und sein Bruder Stephan leisten ihm vom Begleitfahrzeug aus seelischen, aber auch materiellen Beistand. „Bisher hatte ich zwei Plattfüße, einen bei Donaueschingen, den anderen bei Stuttgart.“ Von Verletzungen und Stürzen ist er bislang verschont geblieben. „Aber der Hintern und der Nacken tun nach solch einer langen Belastung schon ein bisschen weh“, gibt der Familienvater zu.
Wer solch eine Energieleistung bringt, der muss sich natürlich auch stärken: 5000 bis 6000 Kalorien täglich nimmt Herzog derzeit zu sich. Nicht als feste Nahrung, sondern als leichter verdauliche Glukose-Natrium-Mischung. Hinzu kommt ausreichend Flüssigkeit. „Als es zuletzt so heißt war, habe ich acht bis zehn Liter getrunken.“ Die brauchte er aber auch, um seinen angepeilten Geschwindigkeitsschnitt von 25 km/h zu halten.
Duisburg hat der aus Garbsen bei Hannover stammende Extremradler gestern zum ersten Mal gesehen. Und es hat ihm gut gefallen. „Die Radwege hier sind im Vergleich zu Stuttgart ein Traum.“