Duisburg.

Bei Penny an der Kommandantenstraße einzukaufen, kann teuer werden. Nicht wegen der Preise im Neudorfer Supermarkt, sondern wegen des Parkplatzes davor. Diese Erfahrung hat nun Gabriele Schmitz gemacht. Als die Neudorferin neulich nach einem nur fünfminütigen Einkauf zu ihrem Auto zurückkehrt, klebt ein Knöllchen an der Windschutzscheibe. Was Gabriele Schmitz nicht gewusst hat: Parken ist dort mittlerweile nur noch mit Parkscheibe erlaubt. Maximal eine Stunde lang. Die vorhandenen Hinweisschilder habe die Neudorferin schlichtweg übersehen. Strafe muss deshalb sein, denkt sie sich. Dass sie aber 30 Euro für ihren Fauxpas zahlen soll, findet Gabriele Schmitz doch ein wenig happig. Das koste doch sonst viel weniger, sagt sie.

Allerdings hat Gabriele Schmitz ihr Auto nicht im öffentlichen Raum, sondern auf privatem Grund geparkt. Und in diesem Fall hat nun die Rewe-Gruppe, zu der auch Penny gehört, die Firma „Park & Control“ beauftragt, den Parkplatz an der Kommandantenstraße zu betreiben und zu überwachen. Seitdem gibt es dort die Parkscheibenregelung.

Probleme mit Fremd- und Dauerparken

Der Grund für diese Entscheidung seien massive Probleme mit Fremd- und Dauerparkern gewesen, so Andreas Krämer, Pressesprecher der Rewe-Gruppe. Kunden hätten sich beschwert oder seien dem Markt fern geblieben.

In der Region Köln/Essen, zu der auch Duisburg gehört, gibt es laut Krämer 325 Penny-Märkte. Bei nur drei Märkten, einer davon in Duisburg-Neudorf, seien externe Dienstleister mit der Parkraumüberwachung als ultima ratio testweise beauftragt worden. Und an den jeweiligen Standorten gebe es bisher, so Krämer, überwiegend positive Reaktionen von Kunden, die nun wieder Parkplätze finden, die bisher von Langzeitparkern blockiert gewesen seien.

Mehr Fingerspitzengefühl gefordert

Gabriele Schmitz ist dagegen einfach nur verärgert. Sie sieht ihren Fehler ein, versteht aber nicht, warum bei einem Verstoß gegen die Parkregeln gleich 30 Euro fällig sein müssen. „Da hätte ich mir mehr Fingerspitzengefühl gewünscht“, sagt die Neudorferin. „Fünf Euro wären doch eher angemessen gewesen.“

Wie Pressesprecher Krämer betont, profitiere die Rewe-Gruppe in keiner Weise von den Einnahmen aus den Knöllchen. Deshalb hat die Redaktion Martin Raßfeld, Pressesprecher von „Park & Control“, dazu befragt. Seine Antwort: „Wir unterliegen betriebswirtschaftlichen Zwängen. Um kostendeckend arbeiten zu können, müssen wir 30 Euro erheben. Darin sind ja auch Bearbeitungsgebühren enthalten.“

Gabriele Schmitz jedenfalls zieht jetzt die Konsequenzen aus dem Vorfall: „Ich werde dort nicht mehr einkaufen gehen. Das ist mir einfach zu heikel.“