Duisburg.
„Respekt! Ist gut geworden“, räumt Matthias Roeingh alias Dr. Motte ein, als er bei der „Nacht der tausend Lichter“ am Dienstag zum ersten Mal die neue Gedenkstätte für die Opfer der Loveparade-Katastrophe im Karl-Lehr-Tunnel erblickt. Allerdings, so der Loveparade-Erfinder, hätte er die Rampe lieber in ihrem Original-Zustand erhalten gesehen. Als Denkmal.
Roeingh nennt die nun drei Jahre zurückliegenden Ereignisse vom 24. Juli 2010, als 21 Menschen in Duisburg den Tod fanden, „den 11. September der elektronischen Musikszene“. Er hofft, dass bald eine Stiftung für die Hinterbliebenen und Betroffenen eingerichtet wird und dass sich McFit-Besitzer Rainer Schaller als Veranstalter der Katastrophen-Parade finanziell daran beteiligt.
"Ich wollte zeigen, dass wir eine Familie sind"
Der DJ traf am Dienstag auch Duisburgs OB Sören Link an der Gedenkstätte. „Schön, dass sie hier sind“, hieß ihn Link willkommen. „Ich wollte zeigen, dass wir eine Familie sind“, antwortete Roeingh. „Aber das Trauern hier muss ich auch für mich tun.“
Am Mittwoch weilte Dr. Motte samt Lebensgefährtin Ellen Dosch wieder in Berlin. Unter der Siegessäule hielten sie mit einigen Mitstreitern ein stilles Gedenken für die Opfer ab. Genau dort tanzten in früheren Jahren, als die Loveparade noch in Berlin stattgefunden hatte, immer Hunderttausende bei der Abschlusskundgebung.