Duisburg.. Antonia ist keine normale 14-Jährige. Ihr Welt sind nicht Schminksessions oder Daily Soaps - ihre Welt sind die Worte. Und wenn die Duisburgerin sich einmal ans Schreiben macht, füllen sich leere Buchseiten im Nu: mit Fantasy-Geschichten und Krimis. Sie ist sich sicher: “Ich möchte Autorin werden.“
Sie spricht schnell und viel, „meine Mutter sagt, wenn man mich reden hört, glaubt man nicht, dass ich so schreiben kann“, sagt Antonia Wesseling. Das stimmt nicht. Denn aus den hastigen Worten der 14-Jährigen setzen sich Sätze wie diese zusammen: „Wenn ich schreibe, habe ich das Gefühl, dass meine Ideen aus dem Kopf gezogen werden.“ Oder: „Der Rechner, an dem ich schreibe, darf nicht schwarz und schwer sein, er muss leicht sein. Die Tasten müssen sich leicht herunter drücken lassen. Denn es darf keine Barrieren zwischen meinem Kopf, meiner Hand und meinem Text geben.“
Klar, mit ihrem Sommerkleid, den lackierten Nägeln und den Schmetterlingen im Ohr sieht Antonia Wesseling aus wie eine ganz normale 14-Jährige. Ist sie aber nicht. Denn ihre Welt sind nicht Schminksessions oder Daily Soaps. Antonias Welt sind die Worte.
Wie hat das angefangen? Die Erzählerin erzählt: „Meine Grundschullehrerin hat mir in der zweiten Klasse ein Buch mit leeren Seiten geschenkt. Ich habe das Buch voll geschrieben. Dann hat sie mir noch so ein Buch geschenkt. Ich habe es wieder voll geschrieben.“ Kurzgeschichten, Anekdoten, Gedanken notierte Antonia, „nichts Längeres. Aber irgendwann dachte ich, ich will etwas Längeres schreiben, ein Buch.“ Und sie setzte sich hin und grübelte. „Du brauchst eine Idee für eine Geschichte. Und die Idee muss gut sein. Denn schlechte Bücher gibt es genug.“
Die Idee für's erste Buch kam am Bahnhof
Die Idee für „Hochzeit des Herrschers“ wurde an einem Bahnhof geboren. „Ich habe immer diese leeren Züge einfahren sehen. Unheimlich, geheimnisvoll, gerade früh morgens im Winter, wenn es noch dunkel ist.“ Antonia stellte sich vor, dass diese Züge in eine Fantasiewelt fahren – und die Idee für ihr erstes Buch war geboren.
„Da habe ich noch nicht so systematisch geschrieben. Bei meinem dritten Buch habe ich vorher einen Plan gemacht für jedes Kapitel. Ich habe Biografien für die Figuren erfunden. Und mit einem Zeitstrahl gearbeitet.“ Inzwischen sitzt Antonia an ihrem vierten Buch. Ein Krimi soll es werden, nicht mehr Fantasy. Und wieder spricht sie einen ihrer hastigen druckreifen Sätze.
„Ich wundere mich über mich, denn ich lese lieber Geschichten, die passieren könnten. Aber ich schreibe lieber Geschichten, die nicht passieren können. Ich denke, ich sollte etwas schreiben, dass ich auch gerne lese.“ Und dann ist da noch Antonias andere Welt. „Ich bin nicht so anders. Ich mache die Dinge gerne, die meine Freundinnen gerne machen. Ins Kino gehen, Freunde treffen. Ich gucke unheimlich gerne Tatort. Aber ich möchte Autorin werden.“