Der kleine Jan freut sich auf die Einschulung. Im Kindergarten gehört er schon zu den „Großen“. Doch bei einem Test stellte sich heraus, dass er gefördert werden muss, um beim Lesen und bei der Rechtschreibung in der Schule besser mitzukommen. In den kommenden Wochen nimmt er deshalb an dem Förderprogramm „Hören, Lauschen, Lernen“ im Kindergarten teil. Drei Monate vor der Einschulung wird er noch einmal getestet und über das Ergebnis freuen sich nicht nur seine Eltern: Die Förderung hat geholfen.

Seit vier Jahren gibt es das Förderprogramm für Kindergartenkinder und es findet eine immer größere Verbreitung, denn es wird übergreifend in den Grundschulen für die Kinder fortgeführt, die nicht so schnell wie der kleine Jan aufholen konnten. 2009 waren es zunächst zehn Klassen, im kommenden Schuljahr werden es wohl schon 77 Klassen sein, in denen Kindern mit Lese-Rechtschreib-Schwäche (Legasthenie) geholfen wird.

Die Kindergartenkinder werden zehn Monate vor ihrer Einschulung zunächst getestet. Besteht Bedarf, werden sie in Kleingruppen von maximal fünf Kindern über 20 Wochen besonders gefördert. Ergebnis: 75 Prozent der Kinder bestehen den Nachtest vier Monate vor der Einschulung ohne Probleme. Das Förderprogramm geht aber über die Einschulung hinaus: Fast alle Duisburger Grundschulen nehmen an dem optimierten Übergang vom Kindergarten zur Schule teil. In dem laufenden Schuljahr nehmen 312 Kinder, bei denen eine Lese-Rechtschreibschwäche festgestellt wurde, in 53 Gruppen an der weiteren Förderung in den Grundschulen teil. Drei Wochenstunden werden dafür benötigt. In diesen Klassen befinden sich derzeit 189 Kinder im zweiten und 123 Kinder im dritten Schuljahr. 119 Kinder haben als Muttersprache Deutsch, 193 Kinder einen anderen muttersprachlichen Hintergrund.

Die Untersuchung ergab eine 40-prozentige Verbesserung der Lese- und Rechtschreibfähigkeit bei den Kindern. Schon nach einer Förderzeit von neun Monaten habe die Mehrzahl der Kinder eine tragfähige Grundlage zur Weiterarbeit in den Bereichen des Regelwissens.

Diese Studie ist auch heute noch einmal Thema im Schulausschuss.