Ruhrort. Krimibuchautorin Patricia Vohwinkel und ihr Kollege Christian Scherber luden zum „Mörderischen Rendezvous“


Wohnzimmeratmosphäre mit einem Kronleuchter an der Decke. Überall, wo das Auge hinschaut, ist Kunst. Doch nicht nur die Holzfiguren und Gemälde der Kunstgalerie RuhrKunstort in der Fabrikstraße, ließen die Gäste der Vorlesung nicht los.

Es waren auch die Kunst der Worte, die Patricia Vohwinkel und Christian Scherber am Sonntag Abend zum Besten gaben. Die beiden Krimibuch-Autoren bezeichnen ihre gemeinsamen Auftritte als „Mörderisches Rendezvous“. In Abwechslung lasen sie aus ihren jeweiligen Romanen vor und fesselten ihre Zuhörer gekonnt mit ihren Abenteuern.

Abgrundtief böse Kasper-Puppe

Die gebürtige Duisburgerin Vohwinkel ist froh darüber, wie sie sagte, „mal wieder“ in Duisburg eine Lesung zu haben. Denn sie reist viel herum, um ihre Bücher vorzustellen – zuletzt auf der Leipziger Buchmesse. „Das Besondere an der Ruhr-Kunstort-Galerie ist, dass man gar nicht dekorieren muss, um eine Atmosphäre zu schaffen“, sagte Patricia Vohwinkel über den Ort ihrer Vorlesung.

Die Kriminalschriftstellerin las unter anderem Kurzgeschichten aus ihren beiden Romanen „Blutnacht“ und „Nachtblut“ vor. Sie erzählte ihren Zuschauern außerdem, dass sie selbst „ein bisschen pyromanisch und gleichzeitig pyrophor“ sei, weshalb sie die Kerzen am Kerzenleuchter nicht anzünden könnte.

Hintergrund: Das Feuer war auch in einer ihrer Kurzgeschichten ein fester Bestandteil, genauso wie eine angsteinflössende, bösartige Kasper-Puppe. Unterstützt wurde sie vom Düsseldorfer Autor Christian Scherber. Er las aus seinem Erstlingswerk: „Saitenweise Blut“.

„Die Anspielung der Tatwaffe ist hier bereits im Titel zu finden“, sagte der. Unter anderem geht es in seinem Roman, um den „Bullen“ Alex, der vom Dealer Mehmet zum Verzehr von Drogen-Pilzen genötigt wird, was schlimme Folgen (für beide Männer) hat . . .

Die Idee zum Krimi-Abend besonderer Art hatten die vier Galeristen: Britta Odenthal, Ralf Lüttmann, Arno Bortz und Hektor Troyali. Sie feierten die Premiere der ersten Vorlesung in ihrer Galerie. Als die Premiere beim Publikum für große Begeisterung sorgte, hörte man förmlich die Steinchen von den Herzen des Quartetts purzeln. Spätestens am Ruhrorter-Kunstmarkt im August seien die beiden Krimibuch-Autoren wieder da, um aus ihren Werken vorzulesen. Die Autoren erhielten an diesem Abend keine Gage. Aber der Bitte um eine kleine Spende kam das Publikum gerne nach.