Duisburg. Iris Schopphoven-Lammering kennt die Wünsche und Probleme der Studenten, und derer, die es mal werden wollen, seit vielen Jahren. Sie ist Studierendenberaterin an der Uni Duisburg-Essen und seit der Eröffnung des Blauen Hauses auch mitten in der Stadt Ansprechpartnerin.
Iris Schopphoven-Lammering kennt die Wünsche und Probleme der Studenten, und derer, die es mal werden wollen, seit vielen Jahren. Sie ist Studierendenberaterin an der Uni Duisburg-Essen und seit der Eröffnung des Blauen Hauses im Februar 2011 auch mitten in der Stadt Ansprechpartnerin rund ums Thema Uni. Die Bandbreite der Fragen reiche von, salopp gesprochen, „ich wollte mal wissen, wie studieren geht“, bis hin zu konkreten Fragen.
„Das blaue Haus sollte ein Angebot für diejenigen sein, die sich sonst nicht so einfach trauen, in die Uni zu kommen“, erklärt Iris Schopphoven-Lammering. Ein Plan, der aufgegangen ist? „So richtig spontan, wie wir uns das vorgestellt haben, kommen die meisten doch nicht vorbei.“ Und wenn doch, dann kämen viele gleich als Gruppe in den kleinen Pavillon. Das moderne Phänomen, dass Eltern sich für ihre Kinder beraten lassen, sieht sie eher selten. „Wobei es natürlich einige wohlwollende Eltern gibt, wo man erst mal rausfinden muss, was das Kind eigentlich will.“
„Die Uni hat es gut hinbekommen“
Die Fusion habe die Beratungssituation für die Studenten verbessert. „Unsere Karriereberatung und die Studienberatung sind dadurch zusammengelaufen. Durch die Fusion ist Schule und Studienberatung zusammen gerückt“, erklärt Ute Schopphoven-Lammering. Gleichwohl seien in ihren Augen die Umstellung auf das Bachelor-Master-System und die Fusion eine Doppelbelastung gewesen.
„Es war ambitioniert – aber die Uni hat es gut hinbekommen.“ Ein Punkt, der insbesondere die Studenten betrifft: Fächer, die durch die Fusion nun an unterschiedlichen Campi stattfinden. Das Ergebnis: Zwischen Essen und Duisburg pendeln. „Davon betroffen sind zum Beispiel der Kulturwirt oder die Lehramtsfächer“, so Lammering. Die Wirtschaftsveranstaltungen laufen in Duisburg – die Kultur in Essen. „Durch ein ausgeklügeltes Zeitfenstermodell gibt es aber auch bei den Lehrämtern mit ihren vielen Kombinationsmöglichkeiten so gut wie keine Überschneidungen.“ Im schlechtesten Fall herrsche 85 Prozent Überschneidungsfreiheit.
Nichts mehr funktioniert ohne Plan B
Die beliebsten Fächer: Medizin und die Lehramtsstudiengänge. Doch für viele wird es immer schwieriger, überhaupt einen Platz in ihrem Wunschstudium zu ergattern. „Weniger Plätze durch Bologna und der Ansturm durch die doppelten Abiturjahrgänge sorgen für steigende Zulassungsbeschränkungen“, erklärt die Beraterin.
In der heutigen Zeit würde nichts mehr ohne Plan B funktionieren. Eine Frage gibt sie indes allen mit auf den Weg: „Was wollen Sie 40 Jahre lang machen?“ Ein Fach zu studieren, für das man sich nur aus Verlegenheit einschreibt, sei immer die schlechteste aller Entscheidungen.