Duisburg. . Die Mitarbeiter des Duisburger Ordnungsamts hatten am vergangenen Wochenende rund um die Sechs-Seen-Platte alle Hände voll zu tun. 120 Knöllchen wurden verteilt, 25 Fahrzeuge abgeschleppt. Dennoch ist der Bürgerverein Wedau-Bissingheim unzufrieden und fordert wegen des “Wild-West-Parkens“ mehr Präsenz vom Ordnungamt.

Die Sechs-Seen-Platte gehört bei diesem herrlichen Sonnenschein-Wetter zu den Anziehungspunkten für unzählige Menschen – so auch die Liegewiese und der Grillplatz an der Masurenallee in Wedau. Karl-Ernst Pikelj (64) und Wolfgang Gebhard (62), Vorsitzender des Bürgervereins Wedau-Bissingheim, haben vollstes Verständnis, wenn der See nicht nur Duisburger, sondern vor allem viele Auswärtige aus dem ganzen Ruhrgebiet anlockt.

Was die beiden aber seit langem auf die Palme bringt, ist das Wild-West-Parken insbesondere an den Wochenenden in diesem Bereich. „Die Situation hat sich in den vergangenen Jahren weiter verschlimmert“, sagt Gebhard. Mitarbeiter des Ordnungsamtes hatten am vergangenen Sonntag besonders viel zu tun, wie Stadtsprecherin Anja Huntgeburth bestätigt. Es gab 120 Knöllchen, 25 Fahrzeuge wurden abgeschleppt.

Radwege sind nicht mehr klar gekennzeichnet

Doch Wolfgang Gebhard fordert trotzdem mehr Präsenz vom Ordnungsamt. „Das reicht einfach nicht.“ Der Bürgerverein habe bereits am 1. Juli einen entsprechenden Antrag gestellt. Denn wenn die Parkplätze knapp werden, stellen Autofahrer ihre Wagen auch gerne mal auf dem Radweg der Masurenallee ab. Für Karl-Ernst Pikelj ist das allerdings kein Wunder: „Die Seebesucher glauben, dass die farbige, rote, kaum noch erkennbare Pflasterung, eine Parkfläche ausweisen würde.“

Der Bürgerverein, so Gebhard, habe die Stadt deshalb schon 2008 angeschrieben, den Radweg zu kennzeichnen. Ohne Erfolg. Georg Puhe vom Planungsdezernat erklärt, warum: „Der dortige Bereich der Masurenallee ist Tempo-30-Zone. Dort werden nach neuerem Recht keine Radwege gekennzeichnet. Der Radweg ist nicht benutzungspflichtig, Radfahrer dürfen beziehungsweise sollten die Fahrbahn benutzen.“ Nichtsdestotrotz, so Puhe, dürften Autofahrer auf dem Radweg selbstverständlich nicht parken.

Grillwiese wird durch Fahrzeuge beschädigt

Das tun aber die zahlreichen Seebesucher. Und Karl-Ernst Pikelj stellt außerdem immer wieder fest, dass Autofahrer sogar bis zum Wasser hinunterfahren – „seit die Randbepflanzung entlang der Parkflächen aus Kostengründen entfernt worden ist“, so Pikelj. „Wenn erst einmal der See durch Getriebeöl oder Schmieröl verseucht ist, ist die Kosteneinsparung wegen der leichteren Pflege einfach hanebüchen.“

Schon jetzt werde die Grillwiese im Sommer durch Fahrzeuge erheblich beschädigt – und auch durch achtlos ausgeschüttete Grillasche. „Die Stadt hat dafür zwar Zinktonnen aufgestellt, aber stattdessen wird die Asche in Sträucher oder sogar in Kunststofftonnen gekippt“, so Pikelj. „Das sind alles Schäden, die den Stadtsäckel belasten. Die Einnahmen durch die Knöllchenverteilung fangen das wohl kaum auf.“