Duisburg-Wedau. . Immer wieder gibt es Streit zwischen Hundebesitzern und rücksichtslosen Radfahrern an der Sechs-Seen-Platte in Duisburg. Auch die Stadt kennt das Problem und verweist auf die Verhaltensregeln.

Erholsame Ruhe scheint hier zwischen all den Bäumen und den ausgedehnten Wegen zu herrschen. Hier und da sind Fußgänger an der Sechs-Seen-Platte unterwegs. Manche von ihnen führen ihren vierbeinigen besten Freund aus. Andere wiederum durchfahren die Natur mit ihrem Zweirad. Alles scheint friedlich.

Doch die Idylle trügt. In letzter Zeit ist das Klima zwischen Radfahrern und Hundehaltern gereizt geworden. Sogar zu einer handfesten Auseinandersetzung wäre es vor kurzem beinahe gekommen.

Volker Tobias geht häufig an der Sechs-Seen-Platte mit seiner Husky-Hündin Luna Gassi. Drei Mal pro Tag führt er seinen vierbeinigen Begleiter hier aus. Das Tier wirkt handzahm und verhält sich auch Fremden gegenüber friedlich. Doch als der Streit zwischen ihrem Halter und einem Mountainbike-Fahrer im Wald eskalierte, verschwand Luna stundenlang im Wald. Sie war weggelaufen. So sehr hatte sich die zutrauliche Hündin erschrocken. „Das war keine schöne Situation “, sagt Volker Tobias. Der 51-jährige Geschäftsbetreiber aus Großenbaum denkt nur ungern an den Streit zurück.

Streit mit Radfahrer

Auslöser für die Auseinandersetzung war ein rücksichtsloser Radfahrer. Er radelte mit hoher Geschwindigkeit auf seinem Mountainbike durch den Wald. Tobias sprach ihn darauf an. Davon fühlte sich der Mountainbiker wohl ausgebremst und provoziert. Er schimpfte. „Jede ,Töle‘ würde ich sowieso lieber plattfahren“, soll er gesagt haben. Genug, um bei Tobias den Kragen platzen zu lassen. „Beinahe hätte ich die Beherrschung verloren“, meint der Großenbaumer. Es sei dann doch bei einem Wortgefecht geblieben.

Dass verbal die Fetzen fliegen, hält der Hundehalter für unnötig. „Eigentlich gibt es hier Platz genug für alle“, meint der Großenbaumer und ergänzt: „Viele Radfahrer passen ihre Geschwindigkeit an, wenn sie Hunde sehen.“ Doch einige schwarze Schafe würden die Wege fast schon als Rennstrecke nutzen.

„Manche fahren rücksichtslos durch den Wald“, sagt auch Gudrun Osselmann, die zum Gassi gehen ebenfalls gerne die Sechsseenplatte nutzt. Kontrolliert werde dies an der Sechsseenplatte nach Auffassung der Hundehalter zu wenig. „Früher habe ich hier ab und zu einer Reiterstaffel gesehen“, erklärt Tobias.

Doch das sei eine gute Weile her. Dass Radler mit einem „Affentempo“ unterwegs seien, meint Osselmann, sei längst keine Seltenheit. „Und dann klingeln sie Sturm.“ Ein rücksichtsloses Verhalten, das den Hundehaltern Sorgen bereitet.