Duisburg. .

Klassische Musik bei lauschigen Temperaturen unter freiem Himmel erlebt man nicht alle Tage. Beim Serenadenkonzert im Kreuzgang der Hamborner Abteikirche spielte das Ensemble „Violone Obligato“ unterhaltsame Abendmusiken der Klassik.

Zum Glück ist an diesem Freitagabend auch das Wetter perfekt, und so muss das Konzert nicht in die Abteikirche verlegt werden, wie dies in früheren Jahren oft geschehen ist. Unter den Bäumen des Kreuzgangs macht es sich das Publikum auf Stühlen gemütlich, während Vögel vorbeizwitschern und ihren Teil zum Programm mit Serenaden von Johann Baptist Vanhal und Johannes Matthias Sperger beisteuern.

Ein barocker Kontrabass

Im Mittelpunkt des Ensembles „Violone Obligato“ steht das gleichnamige Instrument, eine Art barocker Kontrabass, der hier von Francesco Savignano gespielt wird. Sonst bearbeitet Savignano den Tieftöner bei den Duisburger Philharmonikern und ist am Rand des Konzertpodiums platziert. Im Kreuzgang der Abtei hat er nun aber einige Kollegen um sich geschart, und leitet das Konzert stehend von seinem Violone aus.

Die zwei Hörner rechts von ihm, von Waltraud Prinz und David Barreda Tena gespielt, erschaffen eine gemütliche Natur-Atmosphäre, was gut zu diesem Freiluft-Konzert passt. Links von Savignano musizieren Flötist Stephan Dreizehnter, Geigerin Anke Vogelsänger sowie Bratscher Mathias Feger und verströmen mit ihren Instrumenten die Eleganz der klassischen Epoche.

Francesco Savignano ist an dem Violone stärker gefordert als am Kontrabass. Nicht nur, dass er sich oft in die hohen Lagen begeben muss und die Melodiestimme übernimmt: In diesem Serenaden-Reigen kann er auch viel Virtuosität zeigen. Besonders voluminös klingt sein Violone übrigens gezupft.

Auf viele Menuette folgt ein Marsch

Immer wieder weht der Wind rauschend durch die Bäume im Kreuzgang, so dass die Musiker ihre Noten gut befestigen müssen. Savignano stellt in seiner Moderation auch fest: „Gar nicht so leicht, hier zu spielen mit dem Wind, dem Stimmen der Instrumente und der Beleuchtung.“ Um Viertel nach neun gehen Scheinwerfer an, damit die Musiker ihre Noten lesen können.

In den kurzweiligen und unterhaltsamen Serenaden von Johann Baptist Vanhal und Johannes Matthias Sperger gibt es besonders häufig elegante Menuett-Sätze, je zwei pro Serenade. Savignano augenzwinkernd: „Ich hoffe, Sie mögen diese Musik im Dreiviertel-Takt.“

Nach so vielen Menuetten spielt das Ensemble als Zugabe noch einen Marsch. Dem Publikum hat es gut gefallen.